Gestörtes Zelltodprogramm als Ursache für Therapieresistenz akuter Leukämien

Wenn aber Zellen durch Störungen auf den molekular gesteuerten Signalwegen nicht absterben können, besteht die Möglichkeit, dass sich solche Zellen zu Krebszellen entwickeln und unkontrolliert wachsen. Auch bei der Wirkung von Krebsmedikamenten spielt der programmierte Zelltod eine wichtige Rolle.

Unsere Gruppe arbeitet daran, die Signalwege des programmierten Zelltods in Leukämiezellen weiter aufzuklären. Dabei wird erforscht, warum die in der Krebstherapie häufig eingesetzten Medikamente (Zytostatika) nicht ihr Ziel erreichen, sprich, den Zelltod nicht in Gang bringen.

So entwickelten wir neuartige Methoden für die Untersuchung der Signalübertragung des Zelltodprogramms in Leukämiezellen. Mit diesen Methoden konnten damit bereits einen definierten Schritt der Signalübertragung als bedeutsam für das Ansprechen auf Chemotherapie identifizieren. In dem von der Wilhelm Sander Stiftung geförderten Projekt der klinisch orientierten molekularen Forschung soll die Bedeutung dieses Signalschritts für die Prognose der Akuten Lymphatischen Leukämie bei Kindern in einer klinischen Studie geklärt werden. Dazu werden wir unsere Nachweismethoden fortentwickeln und für den Einsatz in Routinelaboren optimieren. Darüber hinaus werden wir in einem Krankheitsmodell Leukämien von Kindern untersuchen, um die Ursachen der gestörten Signalübertragung weiter aufzuklären. Schließlich wollen wir auf die gestörte Signalübertragung einwirken, um die Empfindlichkeit der Leukämien für Signale des Zelltodprogramms wiederherzustellen und damit die Wirksamkeit der Leukämietherapie zu steigern.

PD Dr. Karsten Stahnke
Universitätsklinik für Kinder und Jugendmedizin
Klinikum Universität Ulm
Eythstraße 24
89070 Ulm
Tel.+49 (731) 500 277 13 / Fax +49 (731) 500 266 82
karsten.stahnke@medizin.uni-ulm.de
Die Wilhelm Sander-Stiftung fördert dieses Forschungsprojekt mit über 240.000 €
Stiftungszweck der Stiftung ist die medizinische Forschung, insbesondere Projekte im Rahmen der Krebsbekämpfung. Seit Gründung der Stiftung wurden dabei insgesamt über 160 Mio. Euro für die Forschungsförderung in Deutschland und der Schweiz bewilligt. Die Stiftung geht aus dem Nachlass des gleichnamigen Unternehmers hervor, der 1973 verstorben ist.

Media Contact

Bernhard Knappe idw

Weitere Informationen:

http://www.wilhelm-sander-stiftung.de

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