Innovationen im Kampf gegen chronische Darmerkrankungen

Gastroenterologe Prof. Dr. Andreas Stallmach neu an Universitätsklinikum Jena berufen


Häufiger Durchfall, krampfartige Bauchschmerzen – oft sind das die Anzeichen von entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. In den meisten Fällen verlaufen diese Erkrankungen chronisch, treten über viele Jahre immer wieder schubweise auf. Die Ursache für diese Entzündungen des Dünn- bzw. gesamten Darms (Morbus Crohn) oder des Dickdarms (Colitis ulcerosa) sind ungeklärt. Eine Heilung ist nicht möglich, die Medizin kann heute lediglich die Symptome lindern.

Daran, dies zu ändern, arbeitet seit Jahren der neu ans Uniklinikum Jena (UKJ) berufene Professor Dr. Andreas Stallmach. Der Internist und Gastroenterologe hat zum Semesterbeginn am UKJ die Leitung der Abteilung für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie an der Klinik für Innere Medizin II übernommen. Schwerpunkt der wissenschaftlichen wie auch der klinischen Arbeit des gebürtigen Hamburgers sind entzündliche Darmkrankheiten. „Etwa 400.000 Menschen in Deutschland leiden an einer solchen Erkrankung, die oft bei jungen Erwachsenen ausbricht. Bei 15 bis 20 Prozent haben wir keine ausreichenden Behandlungsmöglichkeiten; hier stehen wir manchmal mit dem Rücken zur Wand“, erklärt Prof. Stallmach.

Der gute Ruf, den das Jenaer Klinikum auf diesem Gebiet genießt, war auch ausschlaggebend für seinen Wechsel aus Essen nach Jena. „Hier können wir für alle relevanten gastroenterologischen Erkrankungen eine überdurch-schnittlich gute Versorgung anbieten“, ist Stallmach überzeugt.

Nach Stationen in Hamburg, Berlin, Homburg und Essen ist der ehemalige Heisenberg-Stipendiat gern nach Thüringen gekommen. „Ich erhoffe mir hier eine starke interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Kollegen und die Einbindung in eine intensive Forschungsaktivität zum Thema Entzündungen“, führt Andreas Stallmach aus. Dazu möchte er das Profil seiner Abteilung um Forschungsprojekte ergänzen und auch um innovative Therapie- und Diagnoseverfahren erweitern. „Wir planen neben den Standardtherapien auch neue Verfahren einzusetzen, beispielsweise im Rahmen klinischer Studien“, so Stallmach. Auch in der Frühdiagnostik von Tumoren des Darmtraktes sollen innovative Methoden eingeführt werden. Stallmach: „Ich habe hier ein tolles Team vorgefunden, mit dem ich gern zu neuen Ufern aufbrechen würde“. Mitnehmen möchte er auf diesem Weg die Patienten, denen der Sprecher zweier Selbsthilfevereinigungen auch „eine persönliche“ Medizin jenseits der Apparatemedizin verspricht.

Kontakt:
Prof. Dr. Andreas Stallmach
Leiter der Abteilung für Gastroenterologie/Hepatologie und Infektiologie, Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Jena
Tel.: 03641/9324231
E-Mail: Andreas.Stallmach@med.uni-jena.de

Media Contact

Helena Reinhardt idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-jena.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Forschende enthüllen neue Funktion von Onkoproteinen

Forschende der Uni Würzburg haben herausgefunden: Das Onkoprotein MYCN lässt Krebszellen nicht nur stärker wachsen, sondern macht sie auch resistenter gegen Medikamente. Für die Entwicklung neuer Therapien ist das ein…

Mit Kleinsatelliten den Asteroiden Apophis erforschen

In fünf Jahren fliegt ein größerer Asteroid sehr nah an der Erde vorbei – eine einmalige Chance, ihn zu erforschen. An der Uni Würzburg werden Konzepte für eine nationale Kleinsatellitenmission…

Zellskelett-Gene regulieren Vernetzung im Säugerhirn

Marburger Forschungsteam beleuchtet, wie Nervenzellen Netzwerke bilden. Ein Molekülpaar zu trennen, hat Auswirkungen auf das Networking im Hirn: So lässt sich zusammenfassen, was eine Marburger Forschungsgruppe jetzt über die Vernetzung…

Partner & Förderer