Kampf gegen die Todesursache Nummer drei Deutschland

Sepsis ist Schwerpunktthema beim zweiten Heidelberger Interdisziplinären Forum für Intensivtherapie (HIFIT) vom 18. bis 22. Januar 2006 / Große Nachfrage aus ganz Deutschland und dem Ausland


Jeden Tag sterben in Deutschland etwa 160 Menschen an einer Sepsis, im Volksmund „Blutvergiftung“ genannt. Sie erliegen den Folgen einer außer Kontrolle geratenen Infektion durch Bakterien oder andere Erreger. In Deutschland ist sie die dritthäufigste Todesursache, in den Intensivstationen die Nummer eins.

Sepsis ist ein Schwerpunkt-Thema beim zweiten „Heidelberger Interdisziplinären Forum für Intensivtherapie“ (HIFIT), das vom 18. bis 22. Januar 2006 in der Heidelberger Print Media Academy stattfindet. Für die hochklassige „Intensiv-Fortbildung“, deren 200 Plätze längst ausgebucht sind, kommen Mediziner und Pflegekräfte aus ganz Deutschland und Europa nach Heidelberg. Workshops und Demonstrationen vermitteln den Ärzten und Pflegekräften von Intensivstationen konzentriert den aktuellen medizinischen Wissenstand der gesamten Intensivmedizin.

„Wir brauchen diese gemeinsame Ausbildung in der Intensivmedizin“, erklärt Professor Dr. Eike Martin, Geschäftsführender Direktor der Universitätsklinik für Anästhesiologie Heidelberg, die das Forum gemeinsam mit der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg (Geschäftsführender Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Markus W. Büchler) organisiert. „Denn die Fachkräfte auf der Intensivstation kommen aus verschiedenen Bereichen der Medizin und haben unterschiedliche Vorkenntnisse.“ So arbeiten – je nach Ausrichtung der Intensivstation – Anästhesisten, Internisten, Chirurgen, Kinderärzte, Neurologen und Neurochirurgen zusammen.

Intensivtherapie kann 70 Prozent der Patienten das Leben retten

Bei der Sepsis sind auch die Infektionsspezialisten beteiligt, denn nur durch die Zusammenarbeit am Krankenbett kann die mikrobiologische Diagnostik rasch in eine adäquate Antibiotika-Therapie umgesetzt werden. Privatdozent Dr. Markus Weigand, Geschäftsführender Oberarzt der Heidelberger Anästhesiologischen Klinik und Organisator des Forums HIFIT hat mit seiner Arbeitsgruppe, der Dr. Stefan Hofer und Dr. Jens Plachky angehören, den „Heidelberg Sepsis Pathway“ entwickelt, eine Therapieempfehlung mit Checklisten, die internationale Behandlungsleitlinien umsetzt und bereits in zahlreichen Fortbildungsveranstaltungen Intensivmedizinern vermittelt wurde.

„Nur eine enge Kontrolle und intensivmedizinische Behandlung der lebenswichtigen Funktionen verbunden mit effektiver Antibiotika-Therapie kann das Leben retten“, erklärt Dr. Weigand. „Wichtig ist es, dafür zu sorgen, dass Durchblutung, Sauerstoffversorgung, Ausscheidung und Blutzucker eng kontrolliert und andauernd stabil gehalten werden“. Derzeit gelingt es ca. 70 Prozent der Sepsis-Patienten durch Intensivtherapie zu retten.

Bei Rückfragen: E-Mail: HIFIT@med.uni-heidelberg.de

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