Vier weitere Brustkrebsgene identifiziert

FLJ14299, C8orf2, BRF2 und RAB11FIP sind auf Chromosom 8

Wissenschafter der University of Cambridge haben vier weitere Gene identifiziert, die mit der Entstehung und Entwicklung von Brustkrebs in Zusammenhang stehen. Mehrere Gene, die entweder vererbt sind oder sich im Laufe eines Lebens verändern, wurden bereits bestimmt. Jetzt wurden mit FLJ14299, C8orf2, BRF2 und RAB11FIP weitere Gene identifiziert, die für eine Erkrankung verantwortlich sein können. Die in dem Fachmagazin Oncogene veröffentlichte Studie weist diesen Defekt bei einem Viertel der analysierten Brusttumore nach. In Großbritannien ist Brustkrebs die am weitesten verbreitete Krebserkrankung. Laut BBC wird jährlich bei mehr als 41.000 Frauen Brustkrebs diagnostiziert. Das Erkrankungsrisiko liegt auf die Lebenszeit umgerechnet bei eins zu neun.

Geerbte fehlerhafte Gene wie BRCA1 und BRCA2 sind für weniger als eine von 20 Erkrankungen verantwortlich. Die meisten Erkrankungen werden durch genetische Mutationen verursacht, die im Laufe der Zeit in den Brustzellen stattfinden. Bisher wurden nur wenige der möglicherweise beteiligten Gene genau bestimmt. Für die aktuelle Studie setzten die Wissenschafter DNA Microarrays ein, die die Aktivität von Hunderten Genen auf ein Mal untersuchen können. Das Team untersuchte Gewebeproben von 33 Brusttumoren und von im Labor gezüchteten Brustkrebszellen. Dabei konzentrierten sich die Forscher auf das Chromosom 8, das zuvor als möglicher Standort von mit Krebs in Zusammenhang stehenden Gendefekten identifiziert wurde. In der Folge wurden vier mögliche Gene in einem bestimmten Bereich des Chromosoms 8 ermittelt.

Menschen sollten über zwei Kopien des gesamten Chromosoms verfügen. Frauen mit diesem genetischen Defekt verfügten jedoch über vielfache Kopien des Bereiches, der die vier Gene FLJ14299, C8orf2, BRF2 und RAB11FIP enthält. Dieses Muster konnte bei acht der 33 Tumore nachgewiesen werden. Der Wissenschafter Carlos Caldas erklärte gegenüber der BBC News Website, dass man derzeit noch nicht wisse, welches der vier Gene entscheidend sei. „Wir wissen aber, dass Frauen, die über eine erhöhte Anzahl dieses Fragments auf dem Chromosom 8 verfügen, schlechtere Heilungsaussichten haben. Wir könnten daher dieses Wissen nutzen, um aggressivere Tumore zu identifizieren und sie mit stärkeren Mitteln behandeln.“

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer