Das Herz kann sich doch selbst regenerieren

Vorläuferzellen verfügen über Fähigkeit zur Reproduktion

Das Herz enthält Zellen, die sich nach der Geburt teilen und reifen können. Damit könnte es diesem Organ doch möglich sein, sich zu regenerieren. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der University of California gekommen. Diese überraschende Entdeckung macht die Transplantation dieser Zellen in durch einen Herzanfall geschädigte Organe denkbar. Ein Herzanfall zerstört viele Zellen im Herzen. Diese Zellen werden durch Narbengewebe ersetzt, das aus Fibroblasten besteht. In der Folge werden Bereiche des Herzens schwächer und erfüllen ihre Funktion nicht mehr optimal. Die Ergebnisse der Studie wurden in Nature veröffentlicht.

Da sich voll entwickelte Herzzellen nicht teilen, gingen Experten bisher davon aus, dass das Organ nicht in der Lage ist, sich nach einer Verletzung zu regenerieren. Das Team um Kenneth Chien suchte nach Vorläuferzellen aus den frühen Entwicklungsstadien des Herzens, die noch über die Fähigkeit zur Reproduktion verfügen. Sie forschten nach Zellen, die die Produkte des Gens islet-1 enthielten, das in diesen Vorläuferzellen exprimiert wird. Durch das Verfolgen von Zellen bei sich entwickelnden Mäusen brachte das Team erwachsene Zellen, die islet-1 exprimieren, mit einer Population von embryonalen Stammzellen in Zusammenhang, die die Entstehung des Herzmuskels zur Folge haben. Die Forscher wiesen diese Zelltypen auch im menschlichen Herzen nach.

Laut Chien handelt es sich um sehr seltene Zellen. Das erkläre auch, warum sie bisher nicht entdeckt wurden. Nur wenige Hundert Vorläuferzellen sind nach der Geburt noch vorhanden. Ihre Anzahl sinkt mit dem Fortschreiten des Alters. Im Labor produzierten einige Hundert Vorläuferzellen, die den Tieren nach der Geburt entnommen wurden, Millionen von Herzmuskelzellen. Die Vorläuferzellen kommen hauptsächlich in den Herzkammern vor. Anders als Stammzellen, die über eine uneingeschränkte Fähigkeit zur Selbsterneuerung verfügen, durchlaufen die Vorläuferzellen nur eine begrenzte Anzahl von Teilungen. Beide Zellarten verfügen über ein Potenzial für den Einsatz der Heilung von Schädigungen des Herzens. Laut den Wissenschaftern verfügen die Vorläuferzellen über einen erheblichen Vorteil. Sie lassen sich ohne chemische oder hormonelle Stimulierung leicht in Herzmuskelzellen verwandeln.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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