Veränderungen im Gehirn Jahre vor Alzheimer-Ausbruch

Risikogruppe entwickelt Symptome früher

Mit Hilfe von Bildgebungstechnologien haben Forscher der Columbia Universität klare Unterschiede der Gehirnfunktion zwischen Menschen, die einen genetischen Risikofaktor für Alzheimer tragen, und jenen, denen dieser Faktor fehlt, nachgewiesen. Weil die Forscher vermuten, dass Alzheimer das Gehirn verändert, Jahre bevor die Krankheit auftritt, könnte die Krankheit in diesem vorklinischen Stadium noch am wirkungsvollsten zu behandeln sein. Dann ist die Aufdeckung früher Veränderungen entscheidend für zukünftige Therapien.

Menschen mit diesem genetischen Risikofaktor, des a? 4 Allels des Apolipoproteins (APOE), haben ein höheres Risiko die Krankheit zu entwickeln und meist zeigen sich auch die Symptome bei ihnen früher. „Möglicherweise zeigen sich frühe Veränderungen des Gehirns in der Aktivität der APOE-a° 4 Träger“, so Autor Yaakov Stern. Er schränkt aber ein, dass noch genauer erforscht werden muss, ob der Unterschied wirklich ein frühes Zeichen für Alzheimer ist. „Es wäre auch möglich, dass die Unterschiede in Zusammenhang mit dem APOE-Gen stehen und nicht notwendigerweise einen direkten Bezug zu Alzheimer haben“, so der Forscher Nikolaos Scarmeas.

Die Wissenschaftler untersuchten sechs Menschen mit dem APOE-Risikofaktor und 26 Nicht-Träger. Keiner der Probanden zeigte Anzeichen von Demenz oder Gedächtnisdefiziten und die beiden Gruppen konnten durch kognitive Tests nicht unterschieden werden. Doch als die Versuchspersonen sich erinnern sollten, ob sie eine bestimmte Form schon einmal gesehen hatten, erschien bei den APOE-Trägern ein bestimmtes Muster der Gehirnaktivierung, während bei den Nicht-Trägern ein anderes Muster zum Tragen kam. Laut Scarmeas indiziert der Unterschied, dass die Gen-Träger frühe Schädigungen des Gehirns durch den Umstieg auf alternative Gehirnnetzwerke kompensieren.

Media Contact

Marietta Gross pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://cumc.columbia.edu

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