Sonnenbrände in der Kindheit, Belastung durch UV-Licht bei Erwachsenen

Das Thema des neuen, 22., Heftes der Gesundheitsberichterstattung ist Hautkrebs. Auf gut 30 Seiten werden aktuelle Informationen zu Hautkrebs präsentiert: Daten zur Häufigkeit der drei vorherrschenden Hautkrebsformen, das Wichtigste über Krankheitsentstehung und Risikofaktoren, Krankheitsbilder und klinische Aspekte, Versorgungssituation, Krankheitskosten, Forschungsperspektiven und weiterführende Literatur.

Die drei Hauptformen von Hautkrebs sind das maligne Melanom, das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom. In den letzten Jahrzehnten stieg die Zahl der dokumentierten Neuerkrankungen an diesen Krebsarten stetig an. Als Hauptursache gelten (neben verstärkten Anstrengungen bei der Früherkennung und der vollzähliger werdenden Erfassung durch Krebsregister) ein verändertes Freizeitverhalten und eine damit einhergehende zunehmende Belastung mit UV-Strahlen.

Beim malignen Melanom ist eine zeitweilig stark erhöhte („intermittierende“) UV-Belastung der wichtigste Risikofaktor. Insbesondere für Sonnenbrände in der Kindheit als Marker einer zu starken UV-Belastung konnte ein erhöhtes Risiko nachgewiesen werden. Die Empfindlichkeit gegenüber der UV-Strahlung hängt stark vom Hauttyp ab, hellhäutigere Menschen tragen ein höheres Risiko. In Deutschland traten im Jahr 2000 circa 11.500 Erkrankungen an dieser Tumorform auf. Das maligne Melanom, das sich aus den pigmentbildenden Zellen der Haut, den Melanozyten, entwickelt, ist für einen Großteil der Sterbefälle an Hautkrebs verantwortlich.

Sehr viel häufiger (aber viel seltener schwerwiegend verlaufend) sind Hautkrebsarten, die sich aus anderen Zellen der Haut entwickeln, wie Basalzell- und Plattenepithelkarzinom. Bei ihnen spielt die Summe der UV-Belastung aus natürlicher und künstlicher Strahlung die größere Rolle, insbesondere für das Plattenepithelkarzinom ist der Zusammenhang unzweifelhaft.

Zur Prävention von Hautkrebserkrankungen sind die Vermeidung von Risikofaktoren, eine kontinuierliche Weiterführung der bisherigen Aufklärungsarbeit sowie eine verstärkte Früherkennung (Hautkrebs ist nahezu zu 100 Prozent heilbar, wenn er früh erkannt wird) erforderlich. Auch der fortschreitenden Ausbau der Hautkrebsregistrierung wird in dem GBE-Heft empfohlen: „Diese stellt die Voraussetzung für die Be-obachtung von zeitlichen Trends und regionalen Häufigkeitsunterschieden dar und ermöglicht die Beurteilung der Wirksamkeit von Therapie- und Präventionsstrategien.“

Das GBE-Heft 22 „Hautkrebs“ kann kostenlos schriftlich angefordert werden: Robert Koch-Institut, Gesundheitsberichterstattung, Seestraße 10, 13353 Berlin, Fax 01888 – 754-3513, E-Mail gbe@rki.de

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Heidrun Wothe idw

Weitere Informationen:

http://www.rki.de

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