Industrie-Chemikalie in Samenflüssigkeit entdeckt

Trichlorethen als Ursache für männliche Unfruchtbarkeit in Verdacht

Forscher der kanadischen Queen´s University haben in der Samenflüssigkeit unfruchtbarer Männer das Lösungsmittel Trichlorethen gefunden. Der chlorierte Kohlenwasserstoff wird vorwiegend als Lösungsmittel in der Metall- und Autoindustrie sowie bei der Textilreinigung eingesetzt. Trichlorethen wurde bereits mit Lungen-, Leber- und Nierenschäden in Zusammenhang gebracht, mit Fruchtbarkeitsstörungen allerdings nicht. Das National Toxicology Program der USA schätzt, dass rund 3,5 Mio. Arbeiter der Chemikalie ausgesetzt sind.

Entdeckt wurde das Umweltgift in der Samenflüssigkeit von Mechanikern, die Trichlorethen an ihrem Arbeitsplatz verwendeten und denen kurz davor die Diagnose „unfruchtbar“ gestellt wurde. Bei allen fanden die Forscher unter der Leitung von Poh-Gek Forkert Trichlorethen bzw. dessen Nebenprodukte (Metabolite). „Schon in vergangenen Mäuseversuchen zeigte sich, dass Trichlorethen das reproduktive Gewebe schädigt“, erklärte Forkert. Zusammen mit den neuen Ergebnissen erhärte sich der Verdacht, „dass die Chemikalie im menschlichen Reproduktionstrakt metabolisiert wird und es die normale Spermienentwicklung angreift.“

Derzeit beträgt die maximale Arbeitsplatzkonzentration von Trichlorethen 50 ppm (parts per million). Diese Regelung ist aber schwer durchzusetzen, so Forkert.

Media Contact

Sandra Standhartinger pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://qnc.queensu.ca

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