Neue Stammzellen-Technik gegen Blutkrebs

Spenderzellen erhalten Schutz gegen Chemotherapeutika

Britische Wissenschaftler haben eine neue Stammzellen-Technik entwickelt. Die Technik, von ihren Entwicklern am Paterson Institute in Manchester als so genannter „genetischer Chemo-Schutz“ bezeichnet, schützt die Stammzellen des Spenders. Transplantierte Stammzellen können durch eine hochdosierte Chemotherapie, wie diese z.B. bei einer Leukämie im Zuge der Behandlung durchgeführt wird, angegriffen und zerstört werden. Die neue Technik soll dies verhindern. Den Angaben der Forscher zufolge sollen die vorläufigen Ergebnisse am Tiermodell vielversprechend verlaufen sein.

Stammzellen-Transplantate können zur Behandlung von Blutkrebs wie Leukämie und Lymphomen, Krebs des lymphatischen Systems, eingesetzt werden. Dabei werden dem Patienten Stammzellen transplantiert, um eine Immunreaktion gegen die Krankheit zu zeigen. Zumeist folgt der Transplantation eine hochdosierte Chemotherapie, um Krebszellen zu zerstören. Aber die Chemotherapie kann auch Stammzellen angreifen. Um dieses Problem zu umgehen, isolierte das Team um Raj Chopra Stammzellen, züchtete diese im Labor und nutzte einen Virus, um in dieses das Gen Atlase einzubringen. Dadurch wurden die Stammzellen auf die toxischen Nebenwirkungen der Chemotherapeutika resistent, berichten die Forscher in einem Bericht der BBC .

Im Mäuseversuch zerstörten Chemotherapeutika Krebszellen und viele der tiereigenen Stammzellen. Die transplantierten Spender-Stammzellen überlebten und stärkten das Immunsystem, um gegen den Krebs anzukämpfen. Mit steigendem Anteil der transplantierten Zellen verbesserte sich die Immunreaktion, erklärten die Forscher. Die transplantierten Zellen vermehrten sich und „füllten die Gräben, die durch die zerstörten natürlichen Stammzellen entstanden waren.“ Trotz des Erfolgs im Tierversuch sind Versuche am Menschen noch Jahre entfernt. Auch der Einsatz von Stammzellen ist umstritten – versprechen ja humane embryonale Stammzellen den größten Erfolg.

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Sandra Standhartinger pressetext.austria

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