Medizintechniker studieren im Operationssaal

Wenn zu Übungszwecken der Dummy per Schlüsselloch-Chirurgie operiert wird, liefern bildgebende Systeme die nötigen Bilder aus dem Inneren der Puppe. Foto: FHG/JR,

Die Fachhochschule Gelsenkirchen nimmt einen Lehr- und Forschungs-Operationssaal in Betrieb. Magnetresonanztomograph erzeugt die Bilder, die der Arzt beim minimal-invasiven Operieren braucht.

Gelsenkirchen. Wer an der Fachhochschule Gelsenkirchen den Studiengang „Mikrotechnik und Medizintechnik“ studiert, tut dies anwendungsorientiert. Da war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis die Hochschule einen Operationssaal (OP) für Lehre und Forschung einweiht. Jetzt ist es so weit: Am 17. Juni eröffnet die Fachhochschule einen eigenen OP. Das Besondere: Wie es der Name des Studiengangs bereits sagt, liegt der Schwerpunkt bei der Technik für minimal invasive Eingriffe, also beispielsweise Operationen über kleine Zugänge. Der Vorteil für die Patienten: kleine Schnitte, schnelle Genesung. Der Vorteil für die Krankenkassen: kürzere Liegezeiten im Krankenhaus, mehr ambulante Operationen ganz ohne Krankenhausaufenthalt. Doch gerade für minimal invasive Eingriffe benötigt der Arzt gute Bilder des Körperinnern. Deshalb befinden sich im OP der Fachhochschule bildgebende Systeme wie ein Magnetresonanztomograph (MRT), ein Röntgen-Computer-Tomograph (CT) sowie Endoskopie und Ultraschallgeräte. Sie alle liefern Bilder der Anatomie im Körperinneren und erleichtern die Diagnose der Krankheit. Die MR-Tomographie gelte als eines der vielseitigsten und leistungsfähigsten der heute verfügbaren diagnostischen Bildgebungsverfahren, so Prof. Dr. Waldemar Zylka. Sie erzeugt dünne Schichtaufnahmen von jedem Körperteil in beliebigem Winkel und beliebiger Richtung, im OP der Fachhochschule auch kontinuierlich während einer simulierten Operation. Richtig operiert wird an der Hochschule natürlich nicht. „Doch nur wenn die angehenden Medizintechnik-Ingenieure schon während des Studiums Übung im OP sammeln, sind sie nach dem Diplom berufsbereit, um mit Ärzten neue Möglichkeiten der Diagnose und Therapie und in der Industrie neue medizinische Geräte zu entwickeln“, so die Begründung für den Übungsoperationsaal von Prof. Dr. Andreas Melzer, der als Mediziner an der Hochschule den Studierenden das anatomische Know-how und die Sprache der Mediziner beibringt.

Ihre Ansprechpartner für weitere Informationen:
Prof. Dr. Brigitte Kipfmüller, Prof. Dr. Andreas Melzer, Prof. Dr. Waldemar Zylka, Fachbereich Physikalische Technik der Fachhochschule Gelsenkirchen, Telefon (0209) 9596-513 (Dekanatssekretariat), Telefax (0209) 9596-514, E-Mail physikal.technik@pt.fh-gelsenkirchen.de.

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Dr. Barbara Laaser idw

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