Alternative Krebsbehandlung erfolgreich getestet

Ein Wissenschaftlerteam unter der Leitung des britischen Institute of Cancer Research hat nach eigenen Angaben mit einer neuen Art von Krebsmedikament sehr vielversprechende erste Ergebnisse erzielt.

Im Rahmen der Forschung wurde das Medikament Olaparib 19 Patienten mit vererbten Formen fortgeschrittenen Brust-, Eierstock- und Prostatakrebs verabreicht. Diese waren durch Mutationen der Gene BRCA1 und BRCA2 verursacht worden. Bei zwölf der Patienten verkleinerten sich die Tumore oder wurden stabil. Keiner der Patienten hatte zuvor auf andere Behandlungsansätze angesprochen. Details der Untersuchung wurden im New England Journal of Medicine veröffentlicht.

Einer der ersten Patienten, der das Medikament erhielt, befindet sich nach zwei Jahren immer noch in Remission. Olaparib gerhört zu den so genannten PARP-Inhibitoren, die auf Krebszellen abzielen und gesundes Gewebe vergleichsweise unbeschädigt lassen. Die mit dem Pharmaunternehmen AstraZeneca http://www.astrazeneca.co.uk zusammenarbeitenden Wissenschaftler fanden heraus, dass die Patienten nur unter sehr geringen Nebenwirkungen litten. Manche empfanden die Behandlung mit diesem Medikament deutlich leichter zu ertragen als eine Chemotherapie. Laut dem Wissenschaftler Johann de Bono soll das Medikament jetzt in größerem Rahmen getestet werden.

Laut de Bono ermöglicht das Medikament Patienten, die bereits viele konventionelle Behandlungsansätze ausprobiert haben, lange Zeiten der Remission, frei von Krebssymptomen oder schweren Nebenwirkungen. Olaparib soll das erste erfolgreiche Beispiel für eine neue Art personalisierter Medikamente sein, das die eigene molekulare Schwäche des Körpers nutzen kann. In diesem Fall zielt das Medikament auf die Tatsache ab, dass bei BRCA-Mutationen in Tumorzellen eine der Möglichkeiten von Zellen, ihre DNA zu reparieren, gestört ist. Olaparib blockiert eine der Reparaturmöglichkeiten mittels des Enzyms PARP. Normale Zellen werden nicht beeinträchtigt, da sie noch über andere Möglichkeiten der Regeneration verfügen. Krebszellen mit Mutationen der Gene BRCA1 und BRCA2 sind die ersten, bei denen eine Reaktion auf PARP-Inhibitoren nachgewiesen werden konnte.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.icr.ac.uk

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