Geht nicht, gibt’s nicht: Technische Textilien schützen multifunktional

Multifunktionale Textilien schützen nicht nur vor Wind und Wetter, sondern Arbeits- und Einsatzkräfte in unterschiedlichen Branchen und Bereichen, Sportler in extremen Situationen, Insassen im Fahrzeug oder Patienten und Personal im Krankenhaus.

So breit das Anwendungsfeld von Schutztextilien ist, so umfangreich sind auch die Ansatzpunkte für weitere Innovationen. In der Entwicklung spielen dabei nicht nur klassische Disziplinen wie die Weberei, Textilveredlung und der Maschinenbau eine bedeutende Rolle, sondern zunehmend auch Querschnittstechnologien wie die Polymerchemie, Bio-, Nano- oder Mikrotechnologie. Darauf basieren in hohem Maße Innovationsdynamik und Wachstumsrate technischer Textilien. Die Europäische Kommission zählt Schutztextilien deshalb auch zu den sechs offiziell benannten Bereichen der Leitmarktinitiative.

Der multifunktionale Schutz durch Textilien wird immer wichtiger:
In Deutschland kommt es durchschnittlich alle 18 Sekunden zu einem Arbeitsunfall. In der Europäischen Union werden pro Jahr sieben Millionen Arbeitsunfälle gezählt. Die Europäische Kommission hat sich zum Ziel gesetzt, diese Zahl bis 2012 um 25 Prozent zu senken. Die Entwicklung von Schutztextilien erfolgt spezifisch für das jeweilige Arbeitsumfeld. Vorreiter sind Entwicklungen für „First-Responders“ – Einsatzkräfte der Feuerwehr, Polizei und des Militärs –, die gezielt vorangetrieben und gefördert werden. Zu nennen sind u. a. semipermeable Schutzanzüge – hergestellt aus neuen Materialien, die sich durch optimale Schadstoffbindung, Schutzwirkung und hohen Tragekomfort auszeichnen. Zusätzlich sind sie mit integrierten Sensoren für das Orten von Einsatzkräften, Überwachen von Vitalparametern und Erfassen der Umgebungsbedingungen ausgestattet. Der Komfort steht auch bei Schutzwesten im Mittelpunkt. Aktuelle Modelle werden als zu schwer empfunden. Die Entwicklungsarbeit fokussiert sich deshalb auf leichtere Materialien, zudem werden neben dem Ballistikschutz verstärkt auch hoher Flamm- und Hitzeschutz sowie antistatische Ausrüstung gefordert. Entsprechende Innovationen weisen ein großes Transferpotenzial in andere Anwendungen wie Sport und Automobil auf.

Weiterhin erhält der Schutz vor Viren und Bakterien einen immer höheren Stellenwert, auch im Krankenhausumfeld. So infizieren sich z. B. jährlich fünf Prozent der rund 18 Millionen deutschen Krankenhauspatienten mit einem Erreger. Der Schutz der Patienten und Arbeitskräfte im Sinne einer besseren Infektionsprophylaxe und -bekämpfung ist gefragt. Moderne Barriere-Textilien wie OP-Mäntel und antibakteriell ausgerüstete Textilien können hierzu einen wertvollen Beitrag leisten. Dabei wird seit einiger Zeit über Einweg- versus Mehrwegtextilien diskutiert.

In vielen Bereichen werden zukünftig Smart Textiles mit integrierter Elektronik von großer Bedeutung sein, z. B. für das Überwachen von Vitalparametern in Medizin und Sport. Deren Einsatz wird u. a. stark von den Fortschritten in der Mikrotechnologie getrieben. Diese konzentriert sich auf organisch integrierte Schaltkreise, neue Sensoren, z. B. für das Messen von Feuchtigkeit und PH-Wert, deren Kombination mit Mikrofluidik und anschließende Integration in Kunststoffoberflächen.

Zu den genannten Bereichen präsentieren Experten auf „Textil Innovativ“ jüngste Entwicklungen und Trends, u. a.: Binamed Moll, Freudenberg, Hohenstein Institute, Horn, Kärcher Futuretech, Lenzing, lifetexsafety, Lion Apparel, Mectex, Schüler, Theodolf Fritsche, TITV, Trans-Textil, TRW und UVEX.

Es haben sich bereits über 210 Teilnehmer aus sechs Ländern angemeldet – aus dem gesamten Feld der textilen Wertschöpfungskette sowie den Anwenderbranchen Schutzausrüstung, Sport/Bekleidung, Automobil und Medizin. Die Ausstellung ist mit 30 Ausstellern ausgebucht.

Wir laden Sie als Pressevertreter am Donnerstag, den 7. Oktober 2010, herzlich zum Symposium „Textil Innovativ“ in Aschaffenburg ein, insbesondere zum

Pressegespräch um 12.00 Uhr in der Stadthalle Aschaffenburg

Am Pressegespräch nehmen teil:
• Dr. Timo Czech (Schutzkleidung), Geschäftsführer, Lion Apparel Deutschland GmbH, Köln
• Prof. Dr. Karlheinz Bock (Mikrotechnologie/Smart Textiles), Fraunhofer-Einrichtung für Modulare Festkörper-Technologien, München
• Prof. Dr. Dirk Höfer (Medizin- und Hygienetextilien), Direktor, Institut für Hygiene und Biotechnologie, Hohenstein Institute, Bönnigheim
• Dr. Christian Heinrich Sandler (Situation Textil- und Bekleidungsindustrie), Präsident, Verband der Bayerischen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V., München

• Prof. Dr. Josef Nassauer (Kongress „Textil Innovativ“/ Trend technische Textilien), Geschäftsführer, Bayern Innovativ GmbH, Nürnberg

Media Contact

Christina Nassauer idw

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Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.

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