Neue Titan-Werkstoffe für Luft- und Raumfahrt

Ein Drittel des Triebwerks moderner Passagier-Fugzeuge besteht mittlerweile aus dem Leichtmetall Titan. Auf Grund ihrer hohen spezifischen Festigkeit sind Standard-Titanlegierungen seit geraumer Zeit die bevorzugten Werkstoffe für die großen Fanschaufeln. Hierbei kommen zur weiteren Gewichtsminderung und Steifigkeitserhöhung superplastisch hergestellte Wabenstrukturen zum Einsatz.

Forscher arbeiten weltweit daran, die Temperaturbeständigkeit der Titanlegierungen weiter zu steigern, so dass sie auch für die heißesten Teile im Verdichter in der Nähe der Triebwerksbrennkammer eingesetzt werden können. Dort muss man zur Zeit noch auf Nickel-Superlegierungen zurückgreifen, die den Nachteil haben, dass sie doppelt so schwer sind.

Die neuen warmfesten Titanlegierungen und insbesondere die Titan-Aluminide könnten der Schlüssel sein. „Die neuen Gamma-Titan-Aluminide besitzen das Potenzial, die Anwendungstemperaturen auf bis zu 800°C anzuheben und sogar darüber hinaus“, ist Dr. Manfred Peters vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. in Köln überzeugt. Allerdings bestehe hinsichtlich der Fertigungsprozesse noch Entwicklungsbedarf – die Aluminide seien relativ spröde und ließen sich entsprechend schwer umformen.

Ein weiterer Ansatzpunkt ist die Weiterentwicklung von langfaserverstärkten Titanlegierungen. „Die Fasern werden vorher beschichtet, anschließend wird alles kompaktiert. Damit kann man die Festigkeit verdoppeln und die Steifigkeit fast verdreifachen“, erklärt Peters. Möglicherweise lässt sich so die Verdichterscheibe bald durch einen leichteren Ring ersetzen.

Auf der Titan 2003 (13.-18. Juli 2003, Hamburg) tauschen sich Experten aus aller Welt über die neuesten Trends des Leichtmetalls aus. Hochkarätige Referenten von EADS Airbus, DaimlerCrysler, Motoren- und Turbinen Union (MTU) sowie ihre Pendants aus den Partnerländern präsentieren eine breite Palette von Spezialthemen.

Anmeldungen zur Ti-2003 nimmt das Konferenzsekretariat der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde unter Fax: +49 (0) 69 – 7917 733 entgegen.

Formulare und weitere Informationen sind abrufbar unter www.ti-2003.dgm.de.

Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V. Konferenzsekretariat
Herr Dr. Peter Paul Schepp
Tel.: +49 69-79 17-747
Fax: +49-69-7917 733
Hamburger Allee 26
D-60486 Frankfurt
ti-2003@dgm.de

Media Contact

Marion Ruffing NeMa

Weitere Informationen:

http://www.ti-2003.dgm.de

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Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.

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