Markt für Embedded-Systeme mit zweistelligen Wachstumsraten

Mit 15 Mrd. Euro noch höher ist das Marktvolumen, das die Mitarbeiter in den Anwenderbranchen für Embedded-Systeme wie dem Maschinen- oder Fahrzeugbau erwirtschaften. Sie entwickeln in Eigenleistung Software, zum Teil auch Hardware, und erbringen Integrationsdienstleistungen.

Der Gesamtmarkt für Embedded-Systeme für Deutschland hat damit ein Volumen von rund 19 Milliarden Euro. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Die Bedeutung des Sektors Embedded Systeme“, die der Bitkom bei Pierre Audoin Consultants (PAC) und TechConsult in Auftrag gegeben hatte. „Kaum ein anderer Markt in der Informationstechnologie wächst so stabil und kontinuierlich wie der Markt für Embedded-Systeme. Trotz seiner strategischen Bedeutung für die Investitionsgüterindustrie wird das Segment in der deutschen Öffentlichkeit vernachlässigt und stark unterschätzt“, sagte Heinz Paul Bonn, Vizepräsident des Bitkom.

Ob in der Automation von industriellen Anlagen, der ABS- und Airbag-Steuerung im Auto oder in Herzschrittmachern und Magnetresonanztomografen: Sie alle werden gesteuert, geregelt oder überwacht durch Embedded-Systeme. Diese Softwaremodule, Recheneinheiten oder Mikro-Computer wurden für eine genau definierte Funktion entwickelt. Sie sind meist unsichtbar in ein technisches Umfeld integriert. Im Rahmen der Studie ist zum ersten Mal der deutsche Markt sowohl aus Anbieter- wie auch aus Anwendersicht untersucht worden. Knapp 300 Unternehmen sind im August und September befragt worden. Hier die wichtigsten, weiteren Ergebnisse:

Drittgrößter Kunde ist der Maschinenbau

Die Hauptkunden der Anbieter sind Unternehmen aus der Telekommunikations- und Elektroindustrie sowie dem Fahrzeugbau. Beide Branchen beziehen 2008 Produkte und Dienstleistungen im Wert von je 1 Mrd. Euro. Drittgrößter Abnehmer ist der Maschinenbau. Dort werden Embedded-Systeme im Wert von etwa 780 Mio. Euro verwertet. 86% des Umsatzes mit Embedded-Systemen erwirtschafteten die deutschen Anbieter 2007 in der EU, 69% allein in Deutschland. Drittgrößter Markt für deutsche Anbieter sind die USA mit einem Anteil von 7%.

Alle untersuchten Anwenderbranchen sind der Meinung, dass Embedded-Systeme für ihre Endprodukte sehr wichtig sind. Jeder zweite befragte Maschinenbauer gab an, solche Systeme in seine Produkte zu implementieren. Bei den TK- und Elektrounternehmen war es jedes dritte Unternehmen. Im Schnitt stecken die Anwender immerhin 5 Prozent des Gesamtumsatzes ihrer Endprodukte in die Entwicklung von Embedded-Systemen.

Embedded Systeme: Entwicklungstreiber in vielen Brachen

Ein Großteil der Umsätze in diesem Markt wird nicht mit Standardprodukten erwirtschaftet. Deutsche Anbieter können ihre Stärken im Projektgeschäft für Individuallösungen nutzen. Embedded-Systeme gelten als Entwicklungstreiber für Innovationen in der Automobil-, Luftfahrt-, Elektro- und Maschinenbauindustrie. Ihre strategische Bedeutung für alle diese Branchen macht Embedded-Systeme zu einem heute und in Zukunft besonders wichtigen Faktor des Wirtschaftsstandortes Deutschland.

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Jürgen Schreier MM MaschinenMarkt

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