International weiter führend

Der Verband deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) rechnet für 2010 mit einem leichten Wachstum der Maschinenproduktion. Voraussetzung: Die Wettbewerbsfähigkeit stimmt.

Der deutsche Maschinenbau baut seine internationale Führungsrolle weiter aus: Die vom VDMA einmal jährlich ausgewerteten Daten für den internationalen Maschinenaußenhandel der wichtigsten 42 Lieferländer zeigen für 2008, dass der deutsche Maschinenbau seine Rolle als Exportweltmeister nicht nur erfolgreich verteidigt, sondern seine Führungsrolle sogar leicht ausgebaut hat. Demnach lag der Welthandelsanteil 2008 bei 19,2 Prozent nach 19 Prozent in 2007.

Die beiden größten Wettbewerber – die USA auf Platz zwei und Japan auf dem dritten Platz, haben demgegenüber jeweils zwei Zehntelpunkte ihres Anteils eingebüßt und kamen auf 11,7 beziehungsweise 10, 7 Prozent. Italien erreichte 9,1 Prozent und hat gegenüber dem Vorjahr ebenfalls ganz marginal verloren. Große Veränderungen gab es indes auf Platz fünf: Die VR China steigerte ihren Anteil deutlich von 7,2 Prozent in 2007 auf 8,6 Prozent in 2008. Das ist ein mehr als achtbarer Erfolg, meint Witteinstein: „China mausert sich immer mehr zum auch international bedeutenden Wettbewerber“. Der VDMA-Präsident weist allerdings darauf hin, dass die chinesischen Maschinenexporte in nennenswertem Ausmaß aus Unternehmen stammen, die sich im Auslandsbesitz befinden.

Die Ergebnisse des internationalen Maschinenaußenhandels attestierten der Branche eine starke Wettbewerbsposition. „Doch darauf können wir uns nicht ausruhen. Unsere Position ist nicht gesetzt. Wir müssen sie jedes Jahr neu erkämpfen“, so der VDMA-Präsident. „Wir stellen uns darauf ein, dass die VR China mit großen Schritten weiter aufholt“. Um die Position der deutschen Maschinenbauer erfolgreich zu verteidigen, „müssen wir unsere Anstrengungen bei Forschung und Entwicklung sogar noch erhöhen. Doch allein können wir das nicht schultern. Der gesetzliche Rahmen muss stimmen“, mahnt Wittenstein.

Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer wünschen sich deshalb von der neuen Bundesregierung ein „klares Bekenntnis zum Industriestandort Deutschland“. Konkret fordert der Verband eine steuerliche Forschungsförderung, wie sie bereits in zwei Drittel der OECD-Staaten und 15 EU-Mitgliedsstaaten existiert. „Die steuerliche Forschungsförderung bietet immense Chancen – wenn sie branchenspezifische Besonderheiten wie die hohen Anteile von Konstruktion und Produktion in unserem Innovationsprozess berücksichtigt. Sie wirkt in die Breite, ist themenoffen und stimuliert das immense Innovationspotential, das gerade auch in den kleineren Unternehmen noch schlummert“, so Wittenstein.

Die Produktion brauche mehr Forschung – auch fächerübergreifend. Wittenstein kritisiert, dass die BMBF-Produktionsforschung im nächsten Jahr um zehn Millionen auf dann nur noch 62 Millionen Euro gekürzt werden soll. „Für Deutschland wäre das ein Armutszeugnis“, meint der Präsident. „In die Produktionsforschung muss mehr Geld fließen, die Mittel müssen mit Augenmaß, aber kontinuierlich steigen“, so seine Forderung an die Regierung.

Der VDMA rechnet für das kommende Jahr mit einem leichten Wachstum der Maschinenproduktion. Diese Zuversicht kommt aus der Tatsache, dass namhafte Wirtschaftsindikatoren weltweit eine zyklische Erholung signalisieren. In Anbetracht des Niveaus, auf dem diese Erholung stattfindet, könne von einem Aufschwung aber nicht die Rede sein. Allerdings habe sich die globale Industrieproduktion, wenn auch moderat, „von ihren Tiefstpunkten lösen können“.

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