Video-Klingeltöne: Marktchancen bleiben noch ungenutzt

Videos und Filmsequenzen, die bei jedem eingehenden Anruf am Mobiltelefon erscheinen, könnten dem Klingelton-Markt erneut zu Wachstum verhelfen. Zu diesem Schluss kommen die Analysten von Visiongain in ihrer aktuellen Studie „Video Ringtones 2006-2011“. Demnach sei das Konzept in Japan und Korea bereits erfolgreich, am europäischen und US-amerikanischen Markt würden jedoch Mobilfunkbetreiber und Handyhersteller erst langsam auf das Marktpotenzial reagieren. Die größten Hürden, an denen die Entwicklung dieses Trends in Europa und den USA bisher scheiterte, sind laut den Visiongain-Analysten einerseits die fehlende Vermarktung und andererseits das mangelnde Bewusstsein unter den Konsumenten, welche Services in Verbindung mit Klingeltönen möglich sind.

In Japan und Korea erfreuen sich Klingeltöne, bei denen Popstars sowie Berühmtheiten aus Film und Fernsehen den Anruf ankündigen, bereits großer Beliebtheit. Am europäischen und nordamerikanischen Markt sei dagegen die Ausrüstung der mobilen Endgeräte ein weiteres Problem bei der Verbreitung der neuen Services. „Der Mangel an Mobiltelefonen, die Video-Klingeltöne abspielen können, stellt eine große Barriere für eine ähnliche Entwicklung wie in Japan und Korea dar. Die Mehrheit der dafür ausgerüsteten Handys verwenden das Betriebssystem Symbian, das im ersten Halbjahr 2006 jedoch nur in fünf Prozent der weltweit verkauften Mobiltelefone installiert war“, so Studienleiter Adam Walkden. Darüber hinaus würden diese Geräte oft nicht auf die auf die Zielgruppe für Video-Klingeltöne zugeschnitten sein, die sich aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen zusammensetzt.

Jene Geräte, die bereits mit den notwendigen Applikationen für den Einsatz von Video-Klingeltönen ausgerüstet sind, wären ausschließlich auf den High-End-Markt ausgerichtet, kritisiert Walkden. Um das Potenzial des Marktes ausschöpfen zu können, sei es jedoch notwendig, massenmarktfähige Mobiltelefone damit auszustatten. Die Studienautoren raten außerdem zur gemeinsamen Vorgangsweise zwischen Herstellern und Anbieter, um nicht schon wie bei der bisherigen Entwicklung des Audio-Klingelton-Marktes die Umsätze an Dritte zu verlieren. So könne verhindert werden, dass die Unternehmen wie schon bei Audio-Klingeltönen zu langsam reagieren und den Markt damit unabhängigen Drittanbietern überlassen. Als erster US-Anbieter nahm Sprint Video-Klingeltöne in sein Serviceangebot auf, am europäischen Markt zählte die Telefongesellschaft Telefonica zu den ersten Anbietern.

Während die Studie sowohl Mobilfunkbetreibern, als auch Herstellern von Mobiltelefonen potenzielles Umsatzwachstum durch die Bereitstellung von Video-Klingeltönen verspricht, könnten auch die Anbieter der Video-Inhalte davon profitieren. Demnach würde es Plattenfirmen sowie Fernseh- und Filmstudios gelingen, ihre Umsätze durch den Einstieg in die neue Nische des Klingelton-Marktes zu steigern. Gleichzeitig eröffne sich für die Unternehmen die Möglichkeit, mit den Inhalten Werbung für neue Filme, Songs und TV-Serien zu betreiben.

Media Contact

Victoria Schubert pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.visiongainintelligence.com

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Kommunikation Medien

Technische und kommunikationswissenschaftliche Neuerungen, aber auch wirtschaftliche Entwicklungen auf dem Gebiet der medienübergreifenden Kommunikation.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Interaktive Medien, Medienwirtschaft, Digitales Fernsehen, E-Business, Online-Werbung, Informations- und Kommunikationstechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer