Mit Chaostheorie Katastrophen vermeiden

Ein Forscherteam, bestehend aus Chaostheoretikern aus der Schweiz, den USA und Brasilien, hat nun eine Möglichkeit gefunden, extreme Ereignisse, so genannte Dragon Kings, wie z.B. einen Börsencrash, nicht nur vorherzusagen, sondern sogar zu verhindern, berichtet das Fachmagazin phy.org.

Anomalie von Blasen verstehen

Dabei hatten die Forscher nicht im Sinn, solche „Blasen“ zu untersuchen, sondern versuchten, anhand einer elektronischen Schaltung (Master-Slave-Schaltung), ein besseres Verständnis für dessen Anomalien zu erhalten. In vielen Versuchsreihen zeigte sich, dass die Schaltung zeitweise total aus dem Gleichgewicht geriet.

Dabei erkannten die Forscher, dass es nur sehr geringer, einzeln auftretender Verfehlungen im Synchronisationsprozess bedurfte, die zu immer größeren Verfehlungen führten, bis die Schaltung endgültig vollkommen unsynchronisiert war.

Weitere Untersuchungen zeigten, dass nur eine geringe Anpassung zum richtigen Zeitpunkt nötig war, um das System davor zu bewahren, aus dem Gleichgewicht zu geraten und ein „extremes Ereignis“ zu verursachen.

Manche Ereignisse in den Versuchsreihen waren unspektakulär, wie etwa im Fall einer geringen Veränderung an den Finanzmärkten. Andere Ereignisse hingegen waren gigantisch und zeigten alle Eigenschaften eines Dragon Kings. Dabei stellten die Forscher ein klares Ursache-Wirkung-Schema beim Auftreten solcher Extrem-Ereignisse fest. Eine Variablen-Veränderung wurde durch die Kraft einer anderen Variable verursacht.

Extreme Ereignisse sind vorherzusehen

„Solche Extremereignisse sind vorhersehbar“, meint dazu Dan Gauthier, Co-Author der Studie und Professor an der Duke University in Durham/North Carolina. Sie sind zumindest weniger zufällig als wir bislang geglaubt haben, so Gauthier weiter. Damit könnte man in Zukunft das Aussterben von Tierarten verhindern oder Riesenwellen in den Ozeanen beherrschen. Andere Anwendungsmöglichkeiten wären die Vermeidung epileptischer Anfälle sowie die Verhinderung großer Stromausfälle, die aufgrund geringer Störungen zustande kommen.

Media Contact

Christian Sec pressetext.redaktion

Weitere Informationen:

http://www.phy.org

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Interdisziplinäre Forschung

Aktuelle Meldungen und Entwicklungen aus fächer- und disziplinenübergreifender Forschung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Mikrosystemforschung, Emotionsforschung, Zukunftsforschung und Stratosphärenforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer