Roboterbär unterstützt Krankenschwestern

Das Design des RIBA soll Patienten beruhigen (Foto: riken.jp)

Forscher des japanischen Institute of Physical and Chemical Research (RIKEN) haben in Zusammenarbeit mit Tokai Rubber Industries (TRI) einen Roboter entwickelt, der vor allem der Unterstützung von Krankenschwestern dient.

Das Gerät namens RIBA ist imstande, Patienten mit einem Gewicht von maximal 61 Kilogramm aus Betten, Rollstühlen oder auch von der Toilette zu heben und sie an einen anderen Ort zu transportieren. Bei dem Gerät handelt es sich um den Nachfolger des bereits 2006 entwickelten Pflegeroboters RI-MAN (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/060320028/) , der allerdings nur 18,5 Kilo stemmen konnte und somit für die praktische Verwendung untauglich war. „In Japan ist das Problem in der Pflege noch dringender, weil man dort weniger Migration hat. Aber ich glaube, auch in Europa werden langfristig einige Aufgaben an Roboter abgegeben werden“, sagt Alexander Kleiner, Roboterexperte und Informatiker an der Uni Freiburg, im pressetext-Gespräch.

Die Maschine im Bärenstil ist mit langen, gelenkigen Armen ausgestattet und nutzt eine Reihe von Berührungssensoren. Um die Patienten beim Transport durch den mechanischen Pfleger möglichst zu schonen, ist der gesamte Roboter mit einer weichen Haut aus Urethanschaum überzogen. Zusätzlich geben die Arme des Bärenroboters unter Druck leicht nach, ganz ähnlich wie dies menschliche Arme tun. Das Bärendesign wählten die Entwickler, da menschenähnliche Roboter die Patienten eher erschrecken als beruhigen würden, heißt es vonseiten RIKEN. „Das trifft zu. Es gibt auch eine aktuelle Entwicklung des US-Militärs, wo ein Roboter im spielerischen Design eingesetzt wird, um Verletzte zu bergen. Das Design soll beruhigen“, so Kleiner.

Das Gerät ist zudem mit Gesichts- und Spracherkennung ausgestattet, wodurch es auch auf gesprochene Befehle reagiert. Durch die Verwendung visueller und akustischer Umgebungsinformationen erkennt RIBA auch Krankenschwestern, die in seiner Umgebung arbeiten und reagiert auf sein aktuelles Umfeld. Die verbauten Elektromotoren arbeiten leise, um im Krankenhaus keinen unnötigen Lärm zu produzieren und die Fortbewegung erfolgt mittels drehbaren Rädern, wodurch der Roboter auch enge Passagen meistert.

Japan ist ebenso wie Europa mit einer zunehmenden Überalterung der Bevölkerung konfrontiert. Hinzu kommt eine wachsende Knappheit an Pflegepersonal. Roboter werden als ein Weg gehandelt, diese Probleme in den Griff zu bekommen. So wurde kürzlich auch bereits ein mechanischer Medikamentenverteiler (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090710024/) vorgestellt. Derzeit arbeitet in Japan deshalb eine ganze Reihe staatlicher wie auch privater Forschungseinrichtungen an der Entiwcklung von Robotern für den Gesundheitssektor. „Japaner sind sehr technikbegeistert. Dort werden solche Entwicklungen meistens schneller angenommen“, sagt Kleiner. Bis Patienten auch hierzulande von einem Bärenroboter getragen werden, dürfte also noch etwas Zeit vergehen.

Video: http://www.youtube.com/watch?v=urbASu_nLwQ

Media Contact

Dominik Erlinger pressetext.deutschland

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Innovative Produkte

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Forschende enthüllen neue Funktion von Onkoproteinen

Forschende der Uni Würzburg haben herausgefunden: Das Onkoprotein MYCN lässt Krebszellen nicht nur stärker wachsen, sondern macht sie auch resistenter gegen Medikamente. Für die Entwicklung neuer Therapien ist das ein…

Mit Kleinsatelliten den Asteroiden Apophis erforschen

In fünf Jahren fliegt ein größerer Asteroid sehr nah an der Erde vorbei – eine einmalige Chance, ihn zu erforschen. An der Uni Würzburg werden Konzepte für eine nationale Kleinsatellitenmission…

Zellskelett-Gene regulieren Vernetzung im Säugerhirn

Marburger Forschungsteam beleuchtet, wie Nervenzellen Netzwerke bilden. Ein Molekülpaar zu trennen, hat Auswirkungen auf das Networking im Hirn: So lässt sich zusammenfassen, was eine Marburger Forschungsgruppe jetzt über die Vernetzung…

Partner & Förderer