Laptop mit eingebauter Brennstoffzelle

Der Laptop mit integrierter Brennstoffzelle soll Ende 2004 auf den Markt kommen – sagen zumindest die Entwickler von NEC. Foto: NEC

Der Elektronikkonzern NEC hat einen Laptop mit eingebauter Brennstoffzelle präsentiert.

Die Direktmethanolbrennstoffzelle (DMFC) leistet maximal 14 Watt und kann mit einer Tankfüllung fünf Stunden lang betrieben werden. Ende 2004 will NEC die ersten Brennstoffzellen-Notebooks auf den Markt bringen.

Rechner und Brennstoffzellensystem wiegen insgesamt zwei Kilogramm, wovon allein 300 Gramm auf die Methanolfüllung und 600 Gramm auf die Brennstoffzelle entfallen. Die NEC-Brennstoffzelle läuft nicht mit konzentriertem Methanol, sondern mit einer mit 90 Prozent Wasser verdünnten Lösung des Brennstoffs. Wasser wird für die Reaktion auf der Anodenseite der Brennstoffzelle benötigt, denn Wasserstoffionen dienen auch bei der DMFC als leitende Ionen – wie bei einer PEM-Brennstoffzelle.

Es gibt zwar auch DMFCs, die mit hochkonzentriertem Methanol betankt werden. Diese Systeme funktionieren jedoch nur dank eines Tricks: Wasser ist bei der DMFC wie bei allen anderen Brennstoffzellen ein Endprodukt bei der Reaktion des Brennstoffs mit dem Sauerstoff der Luft. Wird es zur Anode geleitet, kann damit das Methanol an der Membran bis zum gewünschten Wert verdünnt werden. Diese Technik wird etwa in den Brennstoffzellen der SmartFuelCell AG in München eingesetzt und hat den Vorteil, dass deutlich weniger Wasserballast mitgeschleppt werden muss.

Der von NEC vorgestellte Prototyp ist nicht der erste Laptop mit integrierter Brennstoffzelle. Das Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg hat bei der Hannover-Messe 2002 bereits ein solches Gerät vorgestellt, das allerdings noch weit von der Alltagstauglichkeit entfernt war. Seitdem haben immer mehr Unternehmen Prototypen mit externen Brennstoffzellensystemen präsentiert, darunter Toshiba, die SmartFuelCell AG und das Gelsenkirchener Unternehmen Masterflex. Die Brennstoffzellen sind dabei teilweise so dimensioniert, dass neben dem Computer noch andere Geräte wie Drucker, Handys oder spezielle Messgeräte angeschlossen werden können.

Media Contact

Ulrich Dewald Initiative Brennstoffzelle

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