Mobile Security – Vandalismusbekämpfung in Verkehrsmitteln

125 Mio. € pro Jahr beträgt deutschlandweit der Schaden durch Vandalismus in Bahnen und im öffentlichen Personennahverkehr. Entdeckt werden Schäden meist erst bei regelmäßigen Rundgängen des Personals durch die Fahrzeuge. Dann ist es aber zu spät. Die Täter sind weg. Auch dort, wo Videoüberwachung der Fahrzeuge stattfindet, muss langwieriger und personalintensiver Aufwand zur Sichtung der Bänder getrieben werden, um wenigstens nachträglich ein Bild der Täter aus Stunden von Videomaterial herauszufischen, das zwischen den Kontrollgängen des Personals aufgezeichnet wurde.

Ein Berlin-Brandenburger Konsortium will dies ändern. Durch neuartige Sensoren sollen das Beschmieren oder Verkratzen von Fensterscheiben sofort erkannt werden können. Die über Funk untereinander sowie mit einem Steuergerät ad-hoc vernetzten Sensoren sollen bei Vandalismus-Akten die Speicherung der zugehörigen Video-Sequenz auslösen. Zusätzlich soll es möglich sein, diese Videosequenz live oder zeitversetzt in die Zentrale zu übertragen. Verbesserte, intelligente Kamerasysteme werden selbst unter den schwierigen Lichtbedingungen im Fahrzeug eine automatische Echtzeit-Bildauswertung gestatten, durch die Beschädigungen an Sitzen und Türen zeitnah erkannt werden können. Um ein solches System realisieren zu können, werden zunächst die Sensoren für Scheibenbeschädigungen, die Kamerasysteme, die automatische Bilderkennung und die verwendeten Funkmodule verbessert. Insbesondere müssen die Komponenten kleiner, robuster und energiesparender gestaltet werden, um die nötige Standfestigkeit für den Dauereinsatz zu gewährleisten. Außerdem wird die Technik zur ad hoc-Vernetzung so verbessert, dass sie auch dem Einsatz im fahrenden Fahrzeug gewachsen ist. Anschließend erfolgt die Systemintegration der Komponenten zu einer Referenzanwendung in einem Fahrzeug.

Das Konsortium besteht aus zwei Universitäten, einem privaten Forschungsinstitut und vier Unternehmen. Der Glasbeschädigungssensor, die Kommunikationstechnik und die Stromverbrauchsoptimierung sind Ergebnisse langjähriger Forschung in Berliner Forschungseinrichtungen. Die Kompetenz der Unternehmen bei der Videotechnik, der Bildauswertung, der Herstellung solcher Komponenten und der Integration der Komponenten in komplexe Anwendungen gewährleistet den Technologietransfer in Anwendungen, die auch aus der Region heraus vermarktet werden.

Der Zukunftsfonds fördert Projekte, die Erkenntnisse der Berliner Wissenschaft in die Anwendung in Berlin bringen. Das Kuratorium der Technologiestiftung hat auf Empfehlung des Technologie- und Innovationsrates des Landes Berlin entschieden, dieses Projekt zu fördern. Die Förderung ist kofinanziert aus dem Europäischen Fonds für Regionalentwicklung, EFRE.

Verantwortlich, Rückfragen, Interviewwünsche:
TSB Technologiestiftung Berlin, Geschäftsstelle des Zukunftsfonds, Dr. Christian Hammel, Fasanenstr. 85, 10623 Berlin, Tel.: 030 – 46 30 25 59, E-Mail: hammel@technologiestiftung-berlin.de

Media Contact

Frauke Nippel idw

Weitere Informationen:

http://www.zukunftsfonds-berlin.de

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