Intelcities – Infrastruktur für dezentrale Geodienste

Geodatenportale von Städten und Regionen schießen wie Pilze aus dem Boden, denn mit den elektronischen Daten lassen sich etwa Prozesse der Stadtplanung deutlich effektiver gestalten. So können beispielsweise Tiefbauunternehmen schneller auf Ausschreibungen reagieren, wenn ein elektronisches Kanalkataster die erforderlichen Geodaten für die Entfernungsmessung liefert. Bislang müssen Unternehmen sich solche Informationen aber noch mühsam an verschiedenen Stellen zusammensuchen. Das ändert sich durch die Ergebnisse des EU-Projekts Intelcities, bei dem Städte und Unternehmen eine offene Plattform für sichere ortsübergreifende Onlinedienste erarbeitet haben. „Im Gegensatz zu existierenden Lösungen können Unternehmen mit Hilfe der Intelcities-Plattform ganz unterschiedliche Geodatenbestände nutzen, um innovative Dienste anzubieten und zum Beispiel die Geodaten verschiedener Städte und Regionen miteinander zu vergleichen oder zu kombinieren“, sagt Thorsten Henkel vom Fraunhofer-Institut SIT, der die Ergebnisse des Intelcities-Projekts am 19. Oktober beim internationalen e-Challenge-Kongress in Ljubljana präsentieren wird. Zusammen mit der Berliner Gesellschaft für Stadtentwicklung und Regionalplanung SRP und der Berner Firma GeoTask realisieren die Fraunhofer-Forscher auf Grundlage der Projektergebnisse derzeit eine kommerzielle Plattform, die Unternehmen ab Herbst dieses Jahres zur Verfügung steht.

Die Infrastruktur des Angebots besteht aus einer offenen Middleware-Plattform, mit der beliebig viele Dienste auf der Basis unterschiedlicher Datensätze verbunden werden können. „Diese Infrastruktur ermöglicht eine überregionale Vermarktung von Geodaten-Informationen und versetzt Betreiber von Geodaten-Diensten in die Lage, ihre Leistungen dezentral anzubieten und Daten unterschiedlicher Herkunft zu verarbeiten“, erklärt Fraunhofer-Mitarbeiter Henkel. „Das Ergebnis kann eine Karte sein, die einem sämtliche Mobilfunkstationen einer Region anzeigt oder auch eine Statistik zur Luft- oder Wasserqualität.“ Neben bekannten Standarddiensten wie z.B. der Entfernungs- und Flächenmessung werden erstmals im größeren Umfang komplexe Abfragen von Informationen möglich sein, die zum Beispiel bei der strategischen Umweltverträglichkeitsprüfung im Rahmen eines städtebaulichen Monitoring erforderlich sind.

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Oliver Küch idw

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