Demografischer Wandel: Förderung für biomedizinische Alternsforschung trägt Früchte

„Der demografische Wandel ist Alltag. Demenz und andere alternsbedingte Erkrankungen sind auf dem Vormarsch, sie werden mehr und mehr Teil unserer Erfahrungen, auch in den eigenen Familien. Die Grundlagenforschung in diesem Bereich bringt uns erste Erkenntnisse, wie wir durch unsere Lebensführung solchen Krankheiten vorbeugen, diese minimieren oder den Krankheitsverlauf zeitlich strecken können“.

Diese Bilanz zog Forschungsministerin Theresia Bauer am Freitag (17. April) zum Stand der Forschungsarbeiten des an der Universität Heidelberg angesiedelten Netzwerks Alternsforschung (NAR), das vom Wissenschaftsministerium von 2011 bis 2015 mit rund 1 Mio. Euro gefördert wurde.

Insbesondere habe der bis 2015 mit weiteren 5,2 Mio. Euro geförderte, innerhalb des Netzwerks arbeitende Forschungsverbund „Molekulare und biomedizinische Alternsforschung“ die bereits in Heidelberg etablierte exzellente sozial- und geisteswissenschaftliche Alternsforschung auf Fragen zu den molekularen und zellulären physiologischen Veränderungen beim Altern erweitern können. I

nsgesamt 24 Forschungsprojekte untersuchten hier Mechanismen, die zu alterns-assoziierten Erkrankungen führen. Erforscht wurden an Modellsystemen u. a. irreversible Schädigungen lebenswichtiger Eiweiße, Transportprobleme in und zwischen Zellen, als auch Veränderungen bei der Erhaltung des Vorrats an Stammzellen. Wie sich herausstellte, beginnen diese Veränderungen lange vor der eigentlichen Schädigung der Zellen und Organe.

Zu den sogenannten alterns-assoziierten Erkrankungen zählen beispielsweise Herz- und Kreislauferkrankungen aufgrund von Eiweiß-Ablagerungen in den Blutgefäßen, Krebs, (Alters-)Diabetes oder auch Parkinson; zusammengefasst alle gesundheitlichen Veränderungen, die zu Gebrechlichkeit im Alter führen.

So sehr grundlagenorientiert der Forschungsverbund arbeite, liefere er doch praxisrelevante Erkenntnisse, dass sich mit den Möglichkeiten einer angepasster Lebensführung („coping“) viele dieser Krankheiten im Lebensverlauf hinausschieben und präventiv verringern ließen, so Ministerin Bauer:

Herausstellen ließen sich zum Beispiel die fundamentale Bedeutung von ausreichend Schlaf und Bewegung, die den Zellen und den rund 500 km Blutbahnen im Körper eines Menschen Möglichkeiten zur Regeneration und zur besseren Durchblutung, beispielsweise durch Abbau geschädigter Eiweiße, böten.

Auch seien Ernährungsgewohnheiten elementar: Hier empfehle sich den Forschungsergebnissen zufolge die sogenannte „mediterrane Ernährung“ (viel Gemüse, Fisch sowie Öle mit ungesättigten Fettsäuren, zum Beispiel Leinöl). Auch das „lebenslange Lernen“ mit vielen Kontakten und Anregungen sei biomedizinisch als Vorsorgefaktor nicht hoch genug einzuschätzen.

Die Förderung für die biomedizinische Alternsforschung ist Teil der in Baden-Württemberg hervorragend aufgestellten Gesundheitsforschung.

Online:
http://bit.ly/1FLvUHF
http://www.nar.uni-heidelberg.de/

http://mwk.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/demograf…

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Biljana Bojic idw - Informationsdienst Wissenschaft

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