Erfolgreich schrumpfen – die Folgen des demographischen Wandels

Die Bevölkerungsentwicklung im Zentralen Erzgebirge ist alarmierend. Bedingt durch den Uranbergbau verdreifachte sich die Bevölkerung zwischen 1946 und 1950. In der Region, die die Städte und Gemeinden Breitenbrunn, Erlabrunn, Johanngeorgenstadt, Pöhla, Raschau, Rittersgrün und Schwarzenberg umfasst, lebten damals ca. 80 000 Menschen. Heute sind es nur noch knapp 37 000, also weniger als die Hälfte. Allein Johanngeorgenstadt hat seit der politischen Wende 36 % seiner Bevölkerung verloren.

Die Bevölkerungsentwicklung im Zentralen Erzgebirge ist alarmierend. Bedingt durch den Uranbergbau verdreifachte sich die Bevölkerung zwischen 1946 und 1950. In der Region, die die Städte und Gemeinden Breitenbrunn, Erlabrunn, Johanngeorgenstadt, Pöhla, Raschau, Rittersgrün und Schwarzenberg umfasst, lebten damals ca. 80 000 Menschen. Heute sind es nur noch knapp 37 000, also weniger als die Hälfte. Allein Johanngeorgenstadt hat seit der politischen Wende 36 % seiner Bevölkerung verloren.

Doch auch in anderen Teilen Deutschlands, Ost und West, geht die Bevölkerung zurück, der Anteil der Älteren nimmt zu, der der Jugendlichen nimmt durch Abwanderung und immer geringeres Geburtenniveau ab. Dieses Phänomen erstreckt sich vom Ruhrgebiet bis ins ländliche Bayern und vom Saarland bis in alle ostdeutschen Bundesländer.

Die Region Zentrales Erzgebirge um Johanngeorgenstadt ist Vorreiter beim Umgang mit dem demographischen Wandel. Bereits seit 1997 arbeiten die Gemeinden im Zentralen Erzgebirge um Johanngeorgenstadt zusammen. Unter der Überschrift „Umbau von Siedlungsstrukturen unter Schrumpfungsbedingungen“ stehen die Folgen des Bevölkerungsrückgangs im Mittelpunkt:

  • Wohnungsleerstand
  • Entstehung von Siedlungsbrachen
  • Schulschließungen
  • Kommunale Finanznot
  • Steigende Kosten für Gas, Strom, Wasser
  • Negative öffentliche Wahrnehmung

Im Mittelpunkt der Konferenz „Die Auswirkungen der Schrumpfung bewältigen – eine integrierte regionale Anpassungsstrategie für das Zentrale Erzgebirge um Johanngeorgenstadt“ steht die in-tegrierte regionale Anpassungsstrategie (INRAS). Die INRAS, mit der die genannten Folgen des Bevölkerungsrückgangs gedämpft werden sollen, ist ein gemeinde- und themenübergreifendes Konzept zum Umgang mit dem demographischen Wandel und seinen Folgen. Langfristig orientierte Schlüsselprojekte ergeben sich einerseits aus den oben genannten Folgen des Bevölkerungsrückgangs. Andererseits zielen die Schlüsselprojekte auf die Verbesserung der Entwicklungsrahmenbedingungen, v. a. Tourismus und grenzübergreifende Zusammenarbeit. Schlüsselprojekte sind:

  • Regionales Flächenentwicklungskonzept
  • Stadtregionaler Umbau / Regionale Umbau GmbH Zentrales Erzgebirge
  • Integrierte Rückbaustrategie & Anpassung der Förderung „Stadtumbau Ost“
  • Modellversuch Gemeinschaftsschule Johanngeorgenstadt & Kommunale Bildungskooperationen
  • Regionales & grenzübergreifendes Tourismusmarketing
  • Deutsch-tschechische Kooperationsinitiative.

Die Umsetzung der Schlüsselprojekte kann nur durch interkommunale Kooperation, die Mitarbeit in Netzwerken (z. B. WIREG Chemnitz-Zwickau) und mit staatlicher Unterstützung gelingen.

Media Contact

Dr. Carsten Kolbe-Weber idw

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