"Digitale Rettung" des Ayers Rock

Universität hilft Aborigines bei der Erhaltung wertvoller Petroglyphen

Mithilfe von digitaler Technologie wollen die Aborigines ihre Petroglyphen am heiligen Berg Uluru, dem Ayers Rock, bewahren. Behilflich dabei sind Wissenschaftler der University of Melbourne, berichtet BBC-Online heute, Dienstag. Millionen Touristen besuchen jährlich das Heiligtum der Aborigines und hinterlassen ihre Spuren.

Seit Jahrtausenden besuchen die Aborigines, namens Anangu den riesigen Felsen im Outback von Australien. An mehr als 90 verschiedenen Stellen an der Basis des Uluru befinden sich Petroglyphen, die ein lebendes Zeugnis der Anangu sind, die über ihre Herkunft und Geschichte Auskunft geben. Die Aborigines sind an die Forscher herangetreten und haben darum ersucht, diese Petroglyphen digital aufzunehmen. „Die Aufzeichnungen sollen dadurch auch an die Nachwelt weitergegeben werden können, die sich die reiche Vergangenheit zumindest digital ansehen können“, erklärt Cliff Ogleby von der University of Melbourne. Aufgenommen werden Pläne, Fotos, Video und Geräusche.

Im Glauben der Anangu ist Uluru eine Kathedrale, die die Seelen der Verstorbenen beherbergt. Für den Stamm ist der Berg ein Heiligtum, das täglich verunstaltet wird. Obwohl fast jede Woche Briefe mit Steinen des Ayers Rock von Touristen wieder zurückgeschickt werden, die vom Unglück der Eigentümer berichten, werden von vielen Touristen immer noch Steine als Souvenirs mitgenommen. Aber Vandalismus der Besucher setzt dem Heiligtum noch mehr zu: Graffiti, Einkerbungen von Namen und Adressen sowie Spray-Farben zählen zu den schlimmsten Verunstaltungen des Uluru. Aber auch die Witterung setzt dem Ayers Rock stark zu. Heißer Wüstenwind, zeitweise heftige Niederschläge und Einflüsse von Tieren wie Känguruhs, die sich an der Oberfläche des Felsens vom heißen Wüstensand abreiben, gefährden die wertvollen Petroglyphen.

Die Anangu hoffen, dass die moderne Technologie in der Lage ist, die historische Stätte zumindest für die Nachwelt zu konservieren. Die Anangu sind den Umgang mit modernen Technologien aber ohnehin gewohnt, denn sie besitzen Autos, Handys, verfügen über GPS-Systeme und Funkgeräte, wenn sie in der Wildnis unterwegs sind. Ein Ziel der Anangu ist auch die eigenständige Verwaltung der digitalen Aufzeichnungen an einem speziell dafür geschaffenen Platz.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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