Start-Up der Universität Mannheim erhält MRN-Innovationspreis

Der mit 5.000 Euro dotierte Sonderpreis der MRN-Stiftung für innovative Projekte geht dieses Jahr an das Start-Up contagt GmbH aus Mannheim. Bei der feierlichen Preisverleihung in der Aula der Universität Heidelberg zeichnete Stifter Dr. h.c. Manfred Lautenschläger das Jungunternehmen persönlich aus.

In seiner Laudatio lobte Lautenschläger den Unternehmergeist der Gründer und die praktische Anwendbarkeit der contagt-Lösung. Bei „contagt“ handelt es sich um ein Navigationssystem für Gebäude, das von einem Team um Dipl. Kfm. Johannes Britsch, Doktorand am Institut für Mittelstandsforschung der Universität Mannheim, entwickelt wurde. Anwendungsgebiete für das System sind u.a. Parkhäuser, Bürokomplexe, Kongresszentren oder Krankenhäuser.

Das Besondere an der Navigationslösung: „contagt“ kommt ohne Satellitensignale aus, indem es die Smartphone-Sensorik (z.B. Kompass) mit der kostengünstigen QR- und NFC-Technologie kombiniert. In Gebäuden werden hierfür kleine Panels (sog. „tags“) mit visuellen Quick Response Codes (QR) und passiven Near Field Communication Chips (NFC) angebracht. Über eine App kann der Nutzer diese Codes einlesen oder die Chips per Handy berühren („contact“), schon erfährt er seinen genauen Standort. Die App beinhaltet außerdem eine eigene Suchmaschine, eine Art „Google für Gebäude“, die Bauwerke wie Webseiten durchsuchbar macht. So kann der Nutzer z.B. ein Zimmer suchen und wird auf einer Karte mittels einer Auswertung seiner Bewegungen durch die Smartphone-Sensorik dorthin geleitet.

Traditionelle GPS-basierte Navigationssysteme funktionieren aufgrund mangelnden Satellitenempfangs nicht. Lösungen basierend auf Triangulation von WLAN-Sendern sind meist mit hohen Hardware- und Betriebskosten verbunden und arbeiten in vielen Gebäuden aufgrund massiver Decken, Wände, Störsignale o.ä. ebenfalls nicht korrekt. Die Kombination aus kostengünstigen QR-/NFC-Panels zur Standortbestimmung und der Nutzung von Smartphone-Sensoren (Kompass, Beschleunigungsmesser usw.) zur Echtzeit-Bewegungserfassung ab dem Panel-Startpunkt, die contagt anbietet, ist anderen Technologien klar überlegen.

Neben dem Sonderpreis der MRN-Stiftung hat die contagt GmbH bereits den diesjährigen Prinz von Hohenzollern Innovationspreis gewonnen. Das Start-Up-Unternehmen wird durch ein EXIST-Stipendium des Bundeswirtschaftsministeriums gefördert.

Der MRN-Innovationspreis wird seit 2001 von der Stiftung Metropolregion Rhein-Neckar vergeben. Prämiert werden innovative Vorhaben, die sich klar vom gegenwärtigen Stand der Technik abheben und eine bedeutsame Weiterentwicklung in einem der fünf Bereiche darstellen: „Biotechnologie und Medizintechnik“, „Informations- und Kommunikationstechnik“, „Umwelt- und Energietechnik“, „Materialien und Werkstoffe“ sowie „Life Sciences und Gesundheit“. Beachtung bei der Bewertung durch die Juroren und den Stiftungsrat finden speziell der Grad der Marktreife und die Intensität der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft. Der Hauptjury gehörten diesmal an: Prof. Dr. Anke Kaysser-Pyzalla (Wissenschaftliche Geschäftsführerin, Helmholtz-Zentrum für Materialien und Energie, Berlin) und Dr. Andreas Kreimeyer (Mitglied des Vorstands, BASF SE, Ludwigshafen).

Die Stiftung Metropolregion Rhein-Neckar wurde 1999 gegründet. Dem Stiftungsrat gehören an: Dr. h.c. Manfred Lautenschläger (Vorsitzender), Prof. Dr. Peter Frankenberg, Dr. Manfred Fuchs und Dr. Josef Zimmermann. Den Stiftungsvorstand bilden Kirsten Korte und Wolf-Rainer Lowack.

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Katja Bär idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-mannheim.de

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