Robo-Segler setzt zu WM-Titelverteidigung an

Der amtierende Weltmeister im (pte/19.06.2009/06:15) – Der amtierende Weltmeister im Robotersegeln, die ASV Roboat, wurde gestern, Donnerstagnachmittag, in technisch stark überarbeiteter Form von Gesellschaft für innovative Computerwissenschaften InnoC ein letztes Mal vor der Titelverteidigung präsentiert.

Vom 6. bis 12. Juli gilt es, im portugiesischen Matosinhos im Rahmen der World Robotic Sailing Championship (WRSC) http://www.roboticsailing.org gegen zumindest acht Konkurrenten durchzusetzen. Im Rahmen der Weltmeisterschaft wird es aber nicht nur um den Wettbewerb, sondern in einer wissenschaftlichen Konferenz auch den Erfahrungsaustausch gehen. „Es ist für alle interessant, wie man auch gemeinsam dem Ziel einer verlässlichen Plattform näher kommt“, meint Roboat-Projektleiter Roland Stelzer im Gespräch mit pressetext. Schon Anfang des nächsten Jahrzehnts könnte die InnoC-Entwicklung zum Werkzeug meeresbiologischer Forschung werden.

Wie alle Roboter-Segler, die bei der WM antreten werden, ist die 3,75 Meter lange Roboat grundsätzlich vollautonom. Nur das Ziel einer Fahrt und etwaig einzuhaltende Wegpunkte werden vorgegeben, die Aufgabe des Skippers übernimmt ein Computer an Bord. Während der Schiffsrumpf der ASV Roboat der gleiche wie beim WM-Triumph 2008 geblieben ist, wurde an der Technik eifrig gefeilt. Unter anderem wurde ein sehr genauer Ultraschall-Sensor zur Messung der Windgeschwindigkeit verbaut. Um Elektronik, Segel- und Rudersteuerung mit Energie zu versorgen, nutzt der Robo-Segler ein rund 1,5 Quadratmeter großes Solarpanel. „Beim Ruder konnten wir den Stromverbrauch durch eine neue Konstruktion um 90 Prozent reduzieren“, sagt Stelzer. Auch das doppelte Batteriesystem mit Lithium-Ionen-Akkus von Leightweight Energy http://www.lightweight-energy.com wird vom Solarpanel gespeist, um so den Betrieb bei Nacht- und Schlechtwetter aufrecht zu erhalten. Für den Notfall ist außerdem eine Methanol-Brennstoffzelle der deutschen Smart Fuel Cell http://www.sfc.com an Bord. Der Tank für dieses System könnte die Systeme der Roboat rund einen Monat lang mit Energie versorgen, so Stelzer. Die Vorführung auf der Neuen Donau in Wien war zwar durch technische Probleme mit einem Steuermodul etwas getrübt, doch ist man überzeugt, diese bis zur WRSC in den Griff zu bekommen.

Nicht nur wegen der Roboat darf der Wettbewerb in Spanien mit Spannung erwartet werden. Das Teilnehmerfeld hat sich gegenüber der Weltmeisterschaft 2008 auf dem Neusiedler See mehr als verdoppelt. Neben Veteranen aus Portugal, Schottland und Kanada werden diesmal auch Teams aus Frankreich, der Schweiz und den USA in insgesamt vier Wettfahrten um den Weltmeistertitels ringen. Dennoch ist das InnoC-Team zuversichtlich, wieder voll ins Titelrennen eingreifen zu können. Doch geht es bei der WRSC nicht zuletzt auch darum, die Einsatztauglichkeit robotischer Segelboote unter Beweis zu stellen und Erfahrungen auszutauschen, die eine praktische Nutzung näher rücken lassen. Denkbar wäre es etwa, intelligente Systeme wie das der Roboat im Segelsport als Unterstützung für menschliche Skipper einzusetzen, ähnlich wie Fahrerassistenzsysteme in modernen Autos. Robotische Segelschiffe wiederum könnten als Suchfahrzeuge zum Einsatz kommen, die autonom eine große Fläche abdecken könnten – etwa nach Unglücken wie dem Airbus-Absturz Anfang Juni vor Brasilien.

Das InnoC-Team plant, einen Robo-Segler ab 2010 in Zusammenarbeit mit der Oregon State University in den Dienst der Walforschung im Pazifik zu stellen. Das Wasserfahrzeug mit ähnlicher Rumpfgröße soll Messsysteme schleppen, die der Untersuchung der Töne von Meeressäugern dienen – mit dem Vorteil, die Aufnahmen im Gegensatz zu Forschungsschiffen nicht durch Motorengeräusche zu stören. Freilich gibt es vorher noch Hindernisse zu bewältigen. So wird es laut Stelzer erforderlich sein, eine Hinderniserkennung und entsprechende Ausweichmanöver zu ermöglichen. Dennoch hofft man, mit dem Projekt zügig Fortschritte zu machen. Ziel sei es, möglichst schon 2011 oder 2012 eine autonome Fahrt von Hawaii nach Oregon durchzuführen – über eine Strecke von etwa 4.000 Kilometern.

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Thomas Pichler pressetext.austria

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