Renommierter Nachwuchspreis für Ilmenauer Werkstoffstudenten

Professor Gerhard Mook, Kuratoriumsvorsitzender Nachwuchspreis, übergibt René Böttcher die Ehrenurkunde. Foto: DGZfP/Friederike Pohlmann

René Böttcher wurde für seine Bachelorarbeit „Untersuchungen von Dickschichtsystemen mittels Ultraschall (Impuls-Echo-Verfahren) im Wasserbad und Signalverarbeitung mit der Fourieranalyse“ ausgezeichnet.

Darin hatte er ein verbessertes Verfahren für die zerstörungsfreie Bestimmung von Werkstoffeigenschaften entwickelt, indem er die bekannte Ultraschallprüfung mit Hilfe von mathematischen Berechnungsmethoden an die physikalische Grenze heran brachte.

Ultraschallverfahren eignen sich sehr gut zur Bestimmung von Fehlern wie Risse in Materialien. Neu an der prämierten Arbeit ist die Bestimmung von Werkstoffkennwerten wie zum Beispiel Elastizitäts- und Gleitmodul. Durch die zusätzliche Anwendung von Methoden der Signalverarbeitung, speziell der so genannten Fourieranalyse, gelang es René Böttcher, die im Ultraschall gewonnenen Echodaten bei einzelnen Prüffrequenzen zu filtern und so eine genauere Auswertung der Daten zu erzielen.

Damit sind präzisere Aussagen zum Materialgefüge, -aufbau und -fehlern als bisher möglich. Da das Verfahren für die Untersuchung jeglicher Art von Werkstoffen geeignet ist, hat es eine große Bedeutung in der Werkstoffprüfung. So kann beispielsweise die Reinheit bzw. die Legierungszusammensetzung von Gold einfacher und genauer als bisher und absolut zerstörungsfrei bestimmt werden.

Der DGZfP-Nachwuchspreis wird an Studierende und junge Nachwuchswissenschaftler für innovative Verfahren und Technologien verliehen, die von weitreichender Bedeutung für die zerstörungsfreie Prüfung von Werkstoffen sind. René Böttcher habe eine ingenieurtechnisch hervorragende Arbeit vorgelegt, hieß es in der Laudatio der Fachjury.

Die prämierte Arbeit entstand am Institut für Werkstofftechnik unter der Betreuung von Professor Lothar Spieß. Die darin erzielten Ergebnisse stellte René Böttcher während der DGZfP-Jahrestagung in einem Plenarvortrag vor rund 600 Fachleuten der zerstörungsfreien Prüfung vor und fand dafür viel Beachtung. Auf eine ebenso gute Resonanz stieß das Poster des Ilmenauer Fachgebietes Werkstoffe der Elektrotechnik mit neuesten Forschungsergebnissen zur Bestimmung von Werkstoffkennwerten.

Studentenpreis der DGZfP an drei Ilmenauer Studierende

Neben der Auszeichnung von René Böttcher mit dem Nachwuchspreis ehrte die DGZfP im Rahmen der Jahrestagung drei weitere Ilmenauer Studenten mit dem Studentenpreis. Dieser Preis beinhaltet die Teilnahme an einem zweiwöchigen Grundlagenkurs über zerstörungsfreie Prüfung im Ausbildungszentrum der Gesellschaft in Berlin. Mit dieser Ehrung wurde zugleich die Reihe der Ilmenauer Studentenpreisträger fortgesetzt, die inzwischen deutschlandweit die größte Gruppe dieser Preisträger stellen. Dies, so die DGZfP, sei Beleg für die hohe Qualität von Ausbildung und Forschung auf dem Gebiet der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung an der TU Ilmenau.

Weitere Informationen:
TU Ilmenau, Institut für Werkstofftechnik
Prof. Lothar Spiess
Tel. 03677 69 3134
E-Mail: lothar.spiess@tu-ilmenau.de

Media Contact

Bettina Wegner idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.tu-ilmenau.de/

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