Neuer Forschungsschwerpunkt zum Upgrade des Large Hadron Colliders

Pünktlich zum Neustart des Large Hadron Colliders (LHC) am CERN in Genf fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Einrichtung eines neuen bundesweiten Forschungsschwerpunktes. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des II. Physikalischen Instituts der Universität Göttingen werden unter anderem dafür mit etwa 3,7 Millionen Euro gefördert.

Im Forschungsschwerpunkt FSP-103 „Physik bei höchsten Energien mit dem ATLAS-Experiment am LHC“ werden unter anderem neue Untersuchungsmöglichkeiten am ATLAS-Experiment, Entwicklungsarbeiten für den in wenigen Jahren durchgeführten Upgrade des LHC, begleitende Theorieprojekte sowie die Vorbereitung des Belle-II Experimentes in Japan in den kommenden drei Jahren finanziert.

Gefördert werden Projekte der Göttinger Arbeitsgruppen von Prof. Dr. Stan Lai, Prof. Dr. Arnulf Quadt, Prof. Dr. Ariane Frey und Prof. Dr. Steffen Schumann.

Das BMBF finanziert insbesondere den Bau und die Entwicklung von Detektorkomponenten des ATLAS-Großdetektors für die Experimente am CERN sowie die Auswertung der ATLAS-Daten. „Der FSP-103 soll im nationalen Verbund die Aktivitäten von 15 deutschen Universitäten – darunter der Universität Göttingen – des Deutschen Elektronensynchrotrons (DESY) und des Max-Planck-Instituts für Physik in München bündeln“, erklärt Prof. Dr. Arnulf Quadt, Sprecher des Göttinger ATLAS-Projektes.

„Er soll die Analyse der aus dem Neustart des LHC resultierenden Daten optimal ermöglichen. Weil der LHC nun mit beinahe doppelter Energie läuft, hat sich die Datenmenge enorm vergrößert.“

„Die neuen Daten werden uns schnell erlauben, die zugrundeliegende Physik sowie die Eigenschaften des Higgs-Teilchens noch genauer zu untersuchen. Das wird einen qualitativen Durchbruch in der Higgs-Physik und damit in unserem Verständnis der Natur ergeben“, ergänzt Prof. Lai, der kürzlich nach Göttingen berufen wurde.

Neben der Physik des Top-Quarks, der Physik des Higgs-Bosons und der Entwicklung neuer Pixeldetektoren zur Vermessung der in den Kollisionen entstehenden Teilchen ist der Betrieb eines regionalen Tier-2 Grid Computing Clusters der Schwerpunkt der Göttinger ATLAS-Gruppe.

Weitere Informationen zu den geförderten Projekten mit Göttinger Beteiligung sind im Internet auf folgenden Seiten zu finden: http://www.fsp101-atlas.de, http://atlas.ch, http://belle.kek.jp und http://bmbf-thvb.physik.tu-dortmund.de/.

Kontaktadresse:
Prof. Dr. Arnulf Quadt
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Physik – II. Physikalisches Institut
Friedrich-Hund-Platz 1, 37077 Göttingen
Telefon (0551) 39-7635, E-Mail: aquadt@uni-goettingen.de
Internet: http://cern.ch/quadt

http://www.fsp101-atlas.de
http://atlas.ch
http://belle.kek.jp
http://bmbf-thvb.physik.tu-dortmund.de/

Media Contact

Thomas Richter idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer