Leibniz-Preis für Prof. Dr. Stefan Treue

Prof. Dr. Stefan Treue (geb. 1964) ist Direktor des Deutschen Primatenzentrums, (DPZ) und dort Leiter der Abteilung „Kognitive Neurowissens chaften“. Gleichzeitig hat er eine Brückenprofessur mit der Georg-August-Universität Göttingen in der biologischen Fakultät inne und ist Mitglied des Bernstein-Netzwerks Computational Neuroscience.

Weltweite Beachtung fanden Treues neurobiologischen Untersuchungen und Befunde an Rhesusaffen und Menschen, wie kognitive Faktoren der Aufmerksamkeit die Verarbeitung optischer Reize auf verschiedenen Ebenen die visuellen Systems und damit die Wahrnehmung beeinflussen. Er konnte den Nachweis führen, dass bestimmte Aspekte der Aufmerksamkeit physiologisch auch in Hirnarealen zum Tragen kommen, die in der Forschung bislang nicht unmittelbar mit kognitiven Prozessen in Verbindung gebracht wurden. „Die Ergebnisse seiner Arbeiten haben richtungsweisenden Einfluss auf viele Disziplinen der Hirnforschung“, so die DFG in ihrer Würdigung.

Bei den Arbeiten von Treue und seinem Team handelt es sich in erster Linie um Grundlagenforschung mit Bezügen zur Neurologie, Psychologie und Psychiatrie. Darüber hinaus aber haben seine Befunde auch klinische Relevanz für die Therapieentwicklung zur Behandlung psychisch und physisch bedingter Aufmerksamkeitsstörungen. „Internationale Spitzenforschung können wir heute nur in einem fachübergreifend zusammengesetzten Team mit multidisziplinären Methoden leisten“, betonte Treue nach der Bekanntgabe der Auszeichnung durch die DFG. „Göttingen bietet mit der Exzellenz-Universität, dem Bernstein-Netzwerk Computational Neuroscience und den Max-Planck-Instituten ein Wissenschafts starkes Umfeld, das seines gleichen sucht. Insofern ist der Preis auch eine Auszeichnung für den Forschungsstandort Göttingen, der Stadt, die Wissen schafft.“

Der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, Prof. Dr. Ernst Th. Rietschel, gratuliert Treue: „Die Preisverleihung belohnt auch die dem Selbstverständnis der Leibniz-Einrichtungen entspringende Verbindung von Forschung auf Exzellenzniveau mit wissenschaftlichen Dienstleistungen. Es ist die strategische, themenorientierte Schwerpunktbildung von Universitäten und Forschungsinstituten, z.B. aus der Leibniz-Gemeinschaft, die eines der wesentlichen Erfolgsgeheimnisse der Exzellenzinitiative darstellt. Wissenschaftliche Exzellenz aber basiert vor allem auch auf kreativen und engagierten Forscherpersönlichkeiten wie Stefan Treue“, so der Leibniz-Präsident.

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