Fraunhofer erhält Europäischen Innovationspreis

»Es ist eine große Ehre für uns, dass Fraunhofer in diesem Jahr mit dem Preis ausgezeichnet wird«, erklärte Prof. Ulrich Buller, Mitglied des Vorstands bei Fraunhofer, der den Preis in Brüssel entgegennahm. Fraunhofer ist eine von 350 europäischen Forschungsorganisationen, die Mitglied der EARTO sind, der European Association of Research and Technology Organisations.

Die preisgekrönte Forschungsarbeit stammt aus dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg. Dr. Andreas Bett und sein Team haben dort Konzentrator-Solarzellen entwickelt, deren Wirkungsgrad beinahe doppelt so hoch ist wie der von konventionellen Solarzellen auf Siliziumbasis. Möglich wird dies dadurch, dass Solarzellen gestapelt werden, so lässt sich das gesamte Sonnenspektrum für die Energieproduktion nutzen.

Sonnenenergie, eine saubere, geräuschlose und unbegrenzt verfügbare Form der Energiegewinnung, kann helfen, den Energiebedarf der ständig wachsenden Weltbevölkerung zu decken. Um ihr Potenzial voll auszuschöpfen, muss die Solarzellen-Technik jedoch noch effizienter und kostengünstiger werden.

Wissenschaftler am ISE setzen hier auf Höchstwirkungsgrade und auf Mehrfachsolarzellen, in denen drei Teilzellen aus III-V-Verbindungshalbleitern übereinander liegen. Jede der Teilzellen kann einen begrenzen Wellenlängenbereich des Sonnenlichts besonders effektiv umwandeln. Auf diese Weise konnte ein Rekordwirkungsgrad von 41,1 Prozent erzielt werden. Diese hocheffizienten Zellen lassen sich in Konzentratormodulen einsetzen, in welchen das Sonnenlicht 500-fach konzentriert auf die Zellen auftrifft. Damit die Technologie zügig vom Labor in die Industrie gelangt, wurde am Institut ein Demonstrationslabor mit Maschinen aufgebaut, wie sie auch in der Industrie genutzt werden.

Hier erarbeiten und testen die Forscher Produktionsprozesse für die Aufbau- und Verbindungstechnik, die Modulintegration und die Qualitätskontrolle. Ein Spin-off aus dem ISE, die Firma Concentrix Solar GmbH, produziert heute Konzentratorsysteme, die beispielsweise in einem spanischen Solarpark mit einem Systemwirkungsgrad von 25 Prozent Solarstrom ins Netz speisen. Bei der Entwicklung der metamorphen Mehrfachsolarzellen arbeitete das Team seit Jahren eng mit der Firma AZUR Space Solar Power in Heilbronn zusammen, dem führenden Europäischen Hersteller von Solarzellen für den Weltraum. Dieser Partner will die hocheffizienten Konzentrator-Solarzellen 2011 auf den Markt bringen.

»Mit dem EARTO-Innovationspreis werden RTOs, Research and Technology Organisations, für Innovationen ausgezeichnet, die große wirtschaftliche und soziale Bedeutung haben. So war es auch in diesem Jahr. Wieder war das Niveau des Wettbewerbs sehr hoch und die eingesandten Projekte haben auf hervorragende Weise gezeigt, was RTOs am besten können: Innovationen entwickeln, die Wachstum erzeugen und die helfen, die großen Herausforderungen der Zukunft zu meistern«, resümiert Prof. Erkki KM Leppävuori, Präsident der EATRO.

http://www.fraunhofer.de/presse/presseinformationen/2010/10/earto-innovationspreis.jsp

Media Contact

Franz Miller Fraunhofer-Gesellschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neuartiges Material für nachhaltiges Bauen

Innovativer Werkstoff für eine energieeffiziente Architektur: Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) stellen in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature Communications ein polymerbasiertes Material mit besonderen Eigenschaften vor. Das…

Neues Antibiotikum gegen Erreger der Flussblindheit und Lymphatischen Filariose

Prof. Achim Hoerauf, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie des Universitätsklinikums Bonn (UKB), und seinem Team ist es in Kollaboration mit der Abteilung Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie…

Evolutionäre Genomik: Folgen biodiverser Fortpflanzungssysteme

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Einrichtung eines neuen Graduiertenkollegs (GRK) in der Biologie an der Universität Göttingen. Das GRK mit dem Titel „Evolutionary Genomics: Consequences of Biodiverse Reproductive Systems…

Partner & Förderer