1 Mio. Euro für Professur zur Komplementärmedizin an der Charité

Eingerichtet wird die Stelle am Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Berliner Charité. Mit der Fördersumme von 200.000 Euro jährlich wird die Besoldung eines Universitätsprofessors (W2) und von zwei wissenschaftlichen Mitarbeitern finanziert.

Die Carstens-Stiftung will mit ihrem Engagement in Berlin neue Impulse für die Spitzenforschung in den Bereichen Naturheilverfahren, Homöopathie und traditioneller chinesischer Medizin geben. Neben Studien zur Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit von Komplementärmedizin wird eine Verbesserung der Forschungsmethodik angestrebt.

Dr. Henning Albrecht, Geschäftsführer der Stiftung, begründet die Entscheidung für die Charité wie folgt: „Das Institut verfügt über ausgezeichnete Wissenschaftler, die sich mit den Besonderheiten der Forschung in komplementären Verfahren der Medizin auskennen. Dies hat sich in zahlreichen Studien mit mehr als 500.000 Patienten gezeigt. Insbesondere die Publikationen zur Akupunktur und Homöopathie bei chronischen Erkrankungen fanden international große Beachtung und gelten als klinische Referenzprojekte in diesem Sektor.“

Institutsdirektor Professor Stefan Willich skizziert die kommenden Aufgaben folgendermaßen: „Unser Ziel ist der weitere Ausbau des Forschungszweiges zur Komplementärmedizin. Die Professur der Carstens-Stiftung soll dabei die Leitung übernehmen und die künftigen Aktivitäten koordinieren und konsolidieren.“

In der Zusammenarbeit mit der Charité erfüllt sich auch ein lange gehegter Wunsch von Veronica Carstens, Witwe des ehemaligen Bundespräsidenten Karl Carstens. Sie sagt hierzu: „Von Anfang an hat die Stiftung das Ziel der Integration von Naturheilverfahren in die Hochschulen verfolgt. Mit der Professur an der Charité sind wir diesem Ziel ein gutes Stück näher gekommen. In der Kombination von konventioneller Medizin mit Naturheilkunde und Homöopathie sehe ich die Zukunft.“

Die Unterzeichnung des Vertrages zwischen Charité und Carstens-Stiftung über die genaue Ausgestaltung der Stelle, die Ausschreibung sowie das Berufungsverfahren erfolgen in den kommenden Wochen.

Hintergrund: Carstens-Stiftung

Die Carstens-Stiftung fördert die Forschung in der Komplementärmedizin, mit Schwerpunkt in der Homöopathie. Als operative Stiftung unterhält sie eigene Projekte, einen Verlag und eine Fachbibliothek. Gefördert werden klinische Studien, Grundlagenforschung und der medizinische Nachwuchs über das Promotionsförderprogramm. Eine Besonderheit der Stiftung: Die Finanzierung erfolgt nicht aus Kapitalerträgen, sondern ausschließlich über Spenden und Mitgliedsbeiträge an die Fördergemeinschaft „Natur und Medizin“.

Hintergrund: Komplementärmedizin an der Berliner Charité

Seit 1997 wird am Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie im Projektbereich Komplementärmedizin zur Homöopathie und Akupunktur geforscht. Ziel ist es, die jeweilige Methode als Gesamtkonzept zu untersuchen. Der Ausgangspunkt ist die steigende Inanspruchnahme seitens der Patienten: Akupunktur und Homöopathie gehören zu den am häufigsten angewendeten Methoden aus der Komplementärmedizin. Um Nutzen und Wirtschaftlichkeit dieser Therapiemethoden künftig besser einschätzen zu können, ist nach Ansicht des Instituts ein vielschichtiges Forschungskonzept notwendig. Insbesondere die Outcome-Forschung gewinnt dabei zunehmend an Bedeutung.

Zusätzlich zum Ausbau der Forschungsaktivitäten ist eine Ambulanz zur Patientenversorgung mit integrativer Medizin in Planung. Die Eröffnung erfolgt im Frühjahr dieses Jahres.

Ansprechpartner:

Dr. Henning Albrecht, Geschäftsführer der Carstens-Stiftung
Am Deimelsberg 36, 45276 Essen
Tel.: 0201/56305-15
Fax: 0201/56305-30
E-Mail: h.albrecht@carstens-stiftung.de

Prof. Stefan Willich, Direktor am Institut für Epidemiologie,
Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie der Berliner Charité.
Luisenstraße 57, 10117 Berlin
Tel.: 030/450-529002
Mobil: 0173/3401990
Fax: 030/450-529902
E-Mail: stefan.willich@charite.de

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Frederik Betsch presseportal

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