Hohe Auszeichnung an innovativen Jülicher Forscher

Einer von zwei Karl Heinz Beckurts-Preisen geht in diesem Jahr an ein Team von drei Wissenschaftlern, unter Ihnen Prof. Knut Urban vom Forschungszentrum Jülich. Sie werden damit für ihren entscheidenden Beitrag zur Weiterentwicklung von Elektronenmikroskopen geehrt. Durch ihr Engagement wurde es möglich, Materialien und Werkstoffe mit atomarer Auflösung darzustellen.

Prof. Knut Urban, Direktor am Jülicher Institut für Festkörperforschung, Dr. Maximilian Haider von der CEOS GmbH, Heidelberg, und Prof. Harald Rose, früher Technische Universität Darmstadt, erhalten den Karl Heinz Beckurts-Preis 2006 für ihre herausragende wissenschaftlich-technische Leistung, die eine industrielle Innovation bewirkt hat: „Das Team hat den Prototyp eines modernen Elektronenmikroskops geschaffen, auf dessen Basis alle großen Elektronenoptik-Firmen eine neue Generation von Elektronenmikroskopen entwickelt haben“, so die Beckurts-Stiftung in ihrer Meldung anlässlich der Preisvergabe.

Der mit 30.000 Euro dotierte Preis wird am 8. Dezember 2006 vom Vorsitzenden der Karl Heinz Beckurts-Stiftung, Prof. Manfred Popp, überreicht. Die Ehrung findet unter Mitwirkung von Dr. Thomas Goppel, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, in der Münchener Residenz statt.

Urbans Forscherteam entwickelte eine neue Art von Linse für Elektronenmikroskope – dadurch konnte das Auflösungsvermögen etwa verdoppelt werden. Elektromagnetische Felder in einer besonderen Konstellation, dem so genannten Hexapol, sorgen für ein gestochen scharfes Bild einzelner Atome. Dabei galt es am Anfang nicht nur technische Schwierigkeiten zu überwinden. „Als wir 1991 mit den Arbeiten an fehlerkorrigierten Elektronenlinsen begannen, bescheinigte uns der Rest der Fachkollegen, dass so etwas niemals funktionieren würde“, erinnert sich Urban. „Heute hat die neue Optik die einschlägige Industrie weltweit revolutioniert.“

Der Prototyp dieser neuen Gerätegeneration arbeitet seit 2001 erfolgreich in Jülich. Außerdem sind seit diesem Jahr zwei der leistungsfähigsten daraus abgeleiteten kommerziellen Instrumente im Ernst Ruska-Centrum auf dem Jülicher Campus verfügbar, das als nationales Nutzerzentrum für Elektronenmikroskopie allen interessierten Forschern zugänglich ist. Von der Nanotechnologie bis zu neuen Werkstoffen, von der Elektronik bis zur Automobiltechnik – überall geht es heute um Einsichten in die atomare Welt. Das Zusammenspiel der Atome bestimmt die Eigenschaften der Materialien und Bauelemente.

Pressekontakt
Angela Wenzik,
Wissenschaftsjournalistin,
Tel.: 02461 61-6048,
E-Mail: a.wenzik@fz-juelich.de
Dr. Angela Lindner,
Leiterin Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecherin
Tel.: 02461 61-4661, Fax: 02461 61-4666,
E-Mail: a.lindner@fz-juelich.de
Über das Forschungszentrum Jülich
Das Forschungszentrum Jülich ist mit rund 4 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das größte multidisziplinäre Forschungszentrum in Europa. Seine Themen spiegeln die großen Herausforderungen der Gesellschaft wider: Erhalt von Gesundheit, Umgang mit Information, Schutz der Umwelt sowie Versorgung mit Energie. Langfristige, grundlagenorientierte und fächerübergreifende Beiträge zu Naturwissenschaft und Technik werden ebenso erarbeitet wie konkrete technologische Anwendungen für die Industrie. Charakteristisch für Jülich ist, dass sich die Forscher zwei zentraler Schlüsselkompetenzen bedienen: der Physik und des wissenschaftlichen Rechnens mit Supercomputern.

Media Contact

Angela Wenzik Forschungszentrum Jülich

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer