Schavan: Strategische Allianz schafft größten europäischen Rechnerverbund

Auf Initiative von Bildungsforschungsministerin Annette Schavan schließen sich die drei Standorte für das Höchstleistungsrechnen in Deutschland – Jülich, München/Garching, Stuttgart – zu einem Verbund zusammen. Damit entsteht der größte Höchstleistungsrechnerverbund in Europa. Die Hochgeschwindigkeitsvernetzung und die wissenschaftliche Zusammenarbeit der drei gleichberechtigten Standorte werden vom Bundesforschungsministerium in den Jahren 2007 bis 2009 mit insgesamt 30 Millionen Euro gefördert, um durch optimierte Strukturen und Organisation auch künftig eine Spitzenposition im internationalen Wettbewerb einnehmen zu können. Damit positionieren sich die drei Standorte sichtbar in Europa und verbessern dadurch ihre Chancen, eine zentrale Rolle im Aufbau eines europäischen Hochleistungsrechnerverbundes zu spielen. Die Vertretung in den europäischen Gremien wird – mit einem Mandat der drei Zentren versehen – Professor Achim Bachem, derzeit Vorstandsmitglied des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) und künftiger Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich, übernehmen. Auch weitere im Hochleistungsbereich tätige Rechenzentren sollen in die nationale Ausbauplanung einbezogen und in ein Gesamtkonzept zur Kooperation mit Partnern anderer Länder integriert werden.

Auf dieses weitere Vorgehen einigten sich Bundesforschungsministerin Annette Schavan mit den Wissenschaftsministern von Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen jetzt nach intensiven Gesprächen der drei Rechenzentren und der zuständigen Ministerien. „Eine leistungsfähige Rechnerinfrastruktur ist für Wissenschaft und Wirtschaft in Deutschland von herausragender Bedeutung. Die strategische Allianz der drei Höchstleistungsrechenzentren Jülich, München/Garching, Stuttgart stärkt Deutschland im internationalen Wettbewerb“, sagte Schavan.

Die praktische Bedeutung der Höchstleistungsrechner für Forschung und Entwicklung lässt sich am Beispiel der Computersimulation deutlich machen: Die rechnergestützte Simulation und das „Computer-Modellieren“ gewinnen als drittes Element zwischen Konstruktionsentwurf und Produkt immer mehr an Bedeutung in Wissenschaft und Wirtschaft. Moderne Klimaforschung, Hochenergiephysik, Astronomie und medizinische Grundlagenforschung wären z. B. ohne rechnergestützte Simulation nicht möglich. Der deutsche Automobil-, Flugzeug- und Schiffbau, der Maschinenbau insgesamt, sowie die Werkstoffentwicklung – um nur einige Anwendungsfelder zu nennen – wären ohne leistungsfähige Rechnerinfrastruktur und dazugehörige Softwaresysteme auf dem Weltmarkt nicht wettbewerbsfähig: Der Airbus A380 ist im Computer geflogen; der Herstellungsprozess von Titan-Aluminium-Höchstleistungsturbinenschaufeln für Flugzeugtriebwerke ist durch Computersimulation beherrschbar geworden; pharmazeutische, krebsbekämpfende Wirkstoffe wurden und werden mittels kombinatorischer Chemie aufgespürt, die ein Chemiker kaum ohne Computerunterstützung synthetisiert hätte.

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