BMBF ebnet der Mikroverfahrenstechnik den Weg in die Praxis

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung ebnet der Mikroverfahrenstechnik in den kommenden drei Jahren mit rund 15 Mio. Euro den Weg in die industrielle Praxis. Damit sollen die Weichen für den Einsatz besonders ressourcenschonender, sicherer und kostengünstiger Entwicklungs- und Produktionsmethoden in der Chemie und Pharmazie gestellt werden. Der Förderungsschwerpunkt ist Teil des Rahmenprogramms „Mikrosysteme“, das im Februar dieses Jahres gestartet ist.

Die Mikroverfahrenstechnik – auch bekannt unter dem Stichwort Chemiefabrik im Aktenkoffer – gehört zu den Technologien der Zukunft. Für die Chemische und Pharmazeutische Industrie, aber auch für die Bio- und die Nanotechnologie gewinnt die Entwicklung und Produktion mit Reaktoren, Mischern und Wärmetauschern mit Strukturen von einigen Mikrometern bis wenigen Millimetern Größe zunehmend an Bedeutung. Chemische Reaktionen lassen sich mit der Mikroverfahrenstechnik exakter und effizienter durchführen als in Anlagen mit größeren Strukturen; außerdem sind die auf kleinstem Raum gut kontrollierbaren Prozesse mit weniger Emissionen, weniger Abfällen und geringem Störfallrisiko verbunden. Für die Chemische Industrie, die mit 1 750 Betrieben, knapp einer halben Million Beschäftigten und über 130 Mrd. Euro Jahresumsatz zu den wichtigsten Industriezweigen in Deutschland zählt, aber auch für die ebenfalls überwiegend mittelständischen Anlagenbauer und Komponentenhersteller bedeutet der Einsatz der Mikroverfahrenstechnik die langfristige Sicherung der internationalen Wettbewerbsposition.

Die bisherige Forschung und Entwicklung zur Mikroverfahrenstechnik hat bereits eine Vielzahl von Komponenten und Verfahrensschritten hervorgebracht. Die Forschung in Deutschland ist auf diesem Gebiet weltweit Spitzenklasse. Bevor die neue Technologie aber in breitem Umfang in der Industrie Einzug halten kann, sind aufgrund der bislang noch geringen Praxiserfahrungen in der chemischen Industrie Tests unter realistischen Bedingungen zu absolvieren. Das BMBF fördert darum industriell geführte Verbundprojekte, die eine gezielte Überführung der Mikroverfahrenstechnik in die Industrieproduktion zum Ziel haben. Projektkonzepte müssen bis zum 19. Juni eingereicht werden.

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Wiebke Ehret idw

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