FU-Wirtschaftswissenschaftlerin erhält höchsten deutschen Frauenpreis

In einer akademischen Feierstunde am 28. Januar erhält Prof. Dr. Gertraude Krell den mit 11.000, – Euro dotierten Brentano-Preis der Freien Universität Berlin. Das ausgezeichnete Projekt heißt „Chancengleichheit durch Personalpolitik“. Der Brentano-Preis wird seit 1995 für hervorragende Projekte und Maßnahmen zur Frauenförderung oder Frauenforschung vom Präsidenten der FU vergeben. Er ist nach der Philosophin Margherita von Brentano benannt, die Anfang der siebziger Jahre Erste Vizepräsidentin der FU war.

Mit dem Thema „Chancengleichheit durch Personalpolitik“ setzt sich Prof. Krell seit Jahren nicht nur wissenschaftlich sondern auch praxisorientiert auseinander: So gab sie mit Prof. Dr. Margit Osterloh/Universität Zürich den Sammelband „Personalpolitik aus der Sicht von Frauen – Frauen aus der Sicht der Personalpolitik“ heraus. Mit Andrea-Hilla Carl und Anna Krehnke führte sie das ÖTV-Projekt „Diskriminierungsfreie Bewertung von (Dienstleistungs-)Arbeit“ durch. In einem von der Hans-Böckler-Stiftung und dem DGB geförderten Projekt evaluierte sie mit Dr. Renate Ortlieb die Umsetzung der „Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft“. Dazu wurden Geschäftsleitungen oder Personalverantwortliche von 500 Unternehmen verschiedener Branchen und Größen befragt.

Der Sammelband „Chancengleichheit durch Personalpolitik“ (4.Auflage 2004) enthält Grundlagenbeiträge zu fast allen personalpolitischen Instrumenten hinsichtlich deren Diskriminierungs- und Gleichstellungspotential sowie Handlungsempfehlungen. Hinzu kommen Beiträge zu rechtlichen Grundlagen und Konzepten wie Gender Mainstreaming und Managing Diversity. Ein weiteres Themenfeld sind theoretische Perspektiven der Geschlechterforschung und deren Konsequenzen für die Gleichstellungspraxis. Ergänzend gibt es Praxisbeispiele aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Von diesen Erkenntnissen und Erfahrungen profitieren auch die Studierenden: Lehrveranstaltungen mit den Themen „Chancengleichheit durch Personalpolitik“, „Betriebswirtschaftslehre und Gender Studies“ oder „Managing Diversity in der deutschen Praxis“ gehören zum ständigen Angebot. Mit dem Preisgeld Prof. Krell will ein Buchprojekt „Managing Diversity“ realisieren und Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis in den USA interviewen.

Gertraude Krell studierte von 1971 bis 1976 an der FU Volks- und Betriebswirtschaftslehre. Als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Oldenburg promovierte sie 1983 mit: „Das Bild der Frau in der Arbeitswissenschaft“ und habilitierte 1989 mit „Vergemeinschaftende Personalpolitik: Normative Personallehren, Werksgemeinschaft, NS-Betriebsgemeinschaft, Betriebliche Partnerschaft, Japan, Unternehmenskultur“. Seit 1990 lehrt sie Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Personalpolitik an der FU Berlin.

Ort und Zeit: AS-Sitzungssaal, Henry-Ford-Bau, Garystr. 35, 14195 Berlin-Dahlem. U-Bhf. Thielplatz. Mittwoch, 28. Januar 2004, 18.00 – 20.00 Uhr

Informationen:
Prof. Dr. Gertraude Krell, Tel.: 030/838-52132, E-Mail: krellg@wiwiss.fu-berlin.de
oder Büro der Frauenbeauftragten, Tel.: 030/838-54259

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Hedwig Görgen idw

Weitere Informationen:

http://www.fu-berlin.de

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