Einstein-Preis für deutsches Internet-Fernlehrsystem

Das neu entwickelte deutsche E-Learning-System „Tele-Task“ hat in den USA den „Einstein Award“ verliehen bekommen.

Die Trierer Wissenschaftler Professor Christoph Meinel und Diplom-Informatiker Volker Schillings nahmen die Auszeichnung auf einer Konferenz der weltweit größten Informatikergesellschaft „American Computing Machinery“ (ACM) entgegen.

Die ACM-Fachgruppe „Computer Services an Universitäten und Colleges“ hatte auf ihrer Jahrestagung in Providence die in Trier entwickelte neue Technik für Internetübertragungen zum „außergewöhnlichsten und ideenreichsten“ Projekt gekürt. Außer für Vorlesungen kann das Trierer Teleteaching-Modell auch für jede andere Art von Vortragsveranstaltungen genutzt werden. Entwickelt wurde Tele-Task in Professor Meinels Arbeitsgruppe an der Uni Trier und am Trierer Institut für Telematik e.V..

„Unsere drastisch vereinfachte Technik für Internet-Übertragungen begnügt sich mit einem Breitband-Anschluss und der in gängigen Browsern enthaltenen ’Real Player’-Software. Mehr ist auf Nutzerseite nicht nötig, um komfortabel vom Heim- oder Büro-PC aus die Übertragung komplexer Inhalte im Internet verfolgen zu können“, betont Prof. Meinel. Tele-Task überträgt außer ruckelfreien Bildern und sauberem Ton des Vortragenden synchron dazu in Großformat auch den verwendeten Präsentationsrechner mit Anschauungsmaterial, Grafiken und Computeranimationen als Video.

„Anders als zum Beispiel bei der Internet-Übertragung einer Hauptversammlung, wo die Präsentationsbilder des Vorstandsvorsitzenden nur statisch gezeigt werden, übertragen wir den Bildschirminhalt dynamisch. Es sind also auch Markierungen, Animationen und Programmabläufe zu sehen, die während der Präsentation stattfinden“, betont der Trierer Institutsdirektor und Informatik-Lehrstuhlinhaber Professor Christoph Meinel.

Wer Veranstaltungen mit der Tele-Task-Technik im Internet überträgt, kann diese Möglichkeit zum Beispiel nutzen, indem er auf einem Smart Board, auf das seine Präsentationsbilder projiziert werden, mit einem elektronischen Stift handschriftliche Anmerkungen hinzufügt. „Ideal lässt sich unsere neue Tele-Task-Technik deshalb zum Beispiel auch bei Software-Schulungen einsetzen, bei denen es darauf ankommt, dass die Teilnehmer sogar jede Bewegung sehen können, die ein Dozent auf dem Bildschirm mit der Computermaus vollzieht“, betont Professor Meinel. Ein weiterer Vorzug von Tele-Task („Teleteaching Anywhere Solution Kit“) ist die variable Bandbreite. Die Palette an Übertragungsgeschwindigkeiten reicht von 38 kBit/s über 300 kBit/s (Standard) bis hin zu 800 bis 900 kBit/s – einer Qualitätsstufe, wie sie für DVDs nötig ist. Die Tele-Task-Spezialisten kommen mit einem kompakten Gerätepark aus. Eine handelsübliche digitale Videokamera, zwei Doppel-Xeon-Rechner als Encoder und Streamer für den Sendebetrieb sowie ein Präsentationsrechner (Notebook), Mikrophon, Verkabelung (Netzwerk, Ton und Video) plus Video-Leuchten – das ist alles. Nur wenn ein „Smart Board“, die elektronische Tafel, zum Einsatz kommt, braucht das Team mehr Transportvolumen als den Kofferraum eines Pkw…

Media Contact

Hans-Joachim Allgaier idw

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