Spitzenforschung nimmt sich den Vertrieb von Finanzprodukten an

Mit den rund 1,3 Millionen Euro an Fördermittel will Roman Inderst einen Kompetenzschwerpunkt „Retail Finance“ am House of Finance aufbauen.

Roman Inderst ist einer der renommiertesten Ökonomen in Europa.

Das einschlägige Handelsblatt-Ranking weist ihn als aktuell forschungsstärksten Ökonomen im deutschsprachigen Raum sowie auch unter allen deutschen Ökonomen im Ausland aus. Roman Inderst war zuvor Professor für Ökonomie und Professor für Finanzen an der London School of Economics sowie am Institut Européen d'Administration des Affaires (INSEAD), eine der weltweit größten und renommiertesten Business Schools in Fontainebleau und Singapur.

Der Erfolg beim ERC kann aufbauen auf eine in diesem Jahr begonnene Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Roman Inderst zusammen mit dem Makroökonomen Michael Haliassos von der Goethe-Universität für ein verwandtes Forschungsprojekt zu „Retail Finance“ erhalten hat. Bei den geförderten Forschungsprojekten geht es insgesamt um den Verkauf von Finanzprodukten an private Haushalte. Aus Sicht der Banken sind hierbei speziell Fragen des Produktdesigns aus verhaltenswissenschaftlicher Sicht interessant. Die im Kompetenzschwerpunkt geplante Forschung wird sich aber auch intensiv mit Fragen der Finanzaufsicht und des Verbraucherschutzes befassen.

„Dies beinhaltet beispielsweise eine kritische Auseinandersetzung mit Forderungen nach mehr Transparenz im Vertrieb, wie etwa der Offenlegung von Provisionen. Auch die Bewertung einer einheitlichen europaweiten Regulierung, die zur Zeit besonders kontrovers bei Immobilienkrediten diskutiert wird, wird Gegenstand der Arbeit sein“, konkretisiert Inderst, dessen vornehmliches Interesse allerdings weiter der wirtschaftswissenschaftlichen Grundlagenforschung gilt: „Die Arbeit wird sich formaler Modellierung, also mathematischer Modelle, bedienen, aber auch Experimente mit einbeziehen und im Kontakt mit der Wirtschaft versuchen, Felddaten zu erhalten und auszuwerten..“

Trotz des Praxisbezugs will der Wirtschaftswissenschaftler den Erfolg seiner Arbeit an einer einzigen Größe messen lassen: der Produktion international wettbewerbsfähiger Forschungsleistung und damit der entsprechenden Publikationen.

Inderst ist einer von fünf Forschern einer deutschen Wissenschaftseinrichtung, deren Projekt aus über 400 Anträgen im Bereich „Social Sciences & Humanities“ in dieser ersten ERC-Ausschreibung zum Zuge kamen. Der European Research Council (ERC) will mit seinen neuaufgelegten Programmen exzellente Wissenschaftler und anspruchsvollste Projekte fördern; dabei spielt die Nationalität der Forscher keine Rolle, ausschlaggebend ist allein, dass ihre wissenschaftliche Qualifikation herausragend ist und dass ihr Projekt innerhalb der Europäischen Union, der Schweiz oder Israel umgesetzt wird.

Ein Ziel ist es unter anderem, Europa als Forschungsstandort insbesondere in Konkurrenz mit den USA wieder attraktiver zu gestalten. ERC-Grants decken bis zu 100 Prozent der direkten Forschungskosten ab – dazu gehören unter anderem Personalkosten, Ausstattung, Material und Reisekosten – und darüber hinaus ein 20-prozentiger Zuschuss zu den indirekten Projektkosten (Overhead-Kosten).

Informationen:
Prof. Roman Inderst,
Institute for Monetary and Financial Stability,
House of Finance, Campus Westend,
Tel: (069) 798 – 23443;
sekretariat.inderst@finance.uni-frankfurt.de

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Ulrike Jaspers idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-frankfurt.de

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