DFG fördert interkulturelle Almanach-Forschung von Professor Lüsebrink mit 100.000 Euro

Professor Dr. Hans-Jürgen Lüsebrink (Lehrstuhl für Romanische Kulturwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation) hat das Projekt gemeinsam mit Professor Dr. York-Gothart Mix von der Universität Marburg beantragt. Beide Professoren erhalten für ihr Forschungsvorhaben von der DFG je 100.000 Euro.

Ein Almanach ist eine periodische, meist einmal im Jahr erscheinende Schrift zu einem thematisch abgegrenzten Fachbereich. Er dient als Nachschlagewerk und Datenquelle.

Mit dem Forschungsprojekt „Französische Almanachkultur im deutschen Sprachraum“ betreten Professor Lüsebrink und Professor Mix wissenschaftliches Neuland, denn französischsprachige Almanache im deutschen Sprachraum wurden bisher wenig beachtet und auch nicht erforscht. Die Kultur der französischsprachigen Almanache verweist auf einen europäischen Kontext sowie auf interkulturelle Fragestellungen, unter anderem Fragen des Kulturtransfers und der kulturellen Dimensionen von Übersetzungen, die erst in letzter Zeit verstärkt ins Zentrum des Forschungsinteresses gerückt ist.

Bisher wiesen Professor Mix und Professor Lüsebrink etwa 80 unterschiedliche und zum Teil erfolgreiche Reihen von Almanachen nach, die in der Zeit der Aufklärung, der Französischen Revolution und der Napoleonischen Ära (also von 1700 bis 1815) in Deutschland und Österreich erschienen. Dazu gehören literarische Taschenbücher, Damenkalender, Hofkalender, Theateralmanache, Musenalmanache (literarische Publikationsform, die literarische Notizen und Rezensionen sowie Gedichte enthält) und antirevolutionäre Kalender.

Konkret wollen die Wissenschaftler die Texte der französischsprachigen Almanache bibliographisch erfassen und diese erstmals unter literatur-, kultur- und medienwissenschaftlichen sowie interkulturellen Gesichtspunkten analysieren. Dabei sollen auch Stellenwert und Funktion der französischsprachigen Schrift- und Buchkultur im deutschen Sprachraum des 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts sowie die Rollen der Verleger, Journalisten, Übersetzer und Redakteure untersucht werden. Themenschwerpunkte und Diskursformen der Almanache aus dem deutschen Sprachraum werden mit denen der französischen Vorbilder verglichen. Die Wissenschaftler wollen unter anderem herausfinden, welches Text- und Bildmaterial von den französischen Vorbildern übernommen wurde und wie es übersetzt, interkulturell adaptiert und verändert wurde.

Fragen beantwortet:
Prof. Dr. Hans-Jürgen Lüsebrink
Tel. 0681/302-3502
E-Mail: luesebrink@mx.uni-saarland.de

Media Contact

Saar - Uni - Presseteam idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-saarland.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer