Wissenschaftspreis der Stadt Freising 2008 Doppelter Erfolg für Forscher der TU München

Der eine forscht zusammen mit bayerischen und kanadischen Partnern daran, Weizen gegen den Schadpilz Fusarium resistent zu machen, der andere hat gemeinsam mit einem Kollegen von der Fachhochschule eine neuartige Software entwickelt, die die Auswertung von Information aus biologischen Proben deutlich erleichtert.

Dr. Michael Schmolke vom Lehrstuhl für Pflanzenzüchtung und Dr. Thomas Letzel vom Lehrstuhl Chemie der Biopolymere des Wissenschaftszentrums Weihenstephan (WZW) der Technischen Universität München bekommen heute Abend um 20 Uhr im Rahmen eines Festakts den „Wissenschaftspreis Weihenstephan der Stadt Freising“ verliehen. Die Auszeichnung wird dieses Jahr erstmals an in Freising tätige Wissenschaftler unter 45 Jahren verliehen, die in Kooperation mit deutschen oder internationalen Partnern exzellente Forschung betreiben. Er ist als persönlicher Preis mit insgesamt 20.000 Euro dotiert und wird ab 2008 alle zwei Jahre vergeben.

Mit einer Dotierung von insgesamt 15.000 € geht ein Preis an ein bayerisch-kanadisches Forscherteam: Dr. Michael Schmolke vom WZW teilt sich die Auszeichnung mit Dr. Lorenz Hartl von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Freising und Dr. Daryl Somers vom Agriculture and Agri-Food Canada Research Centre im kanadischen Winnipeg. Die Kooperationspartner bekommen den Preis für ihre Forschung mit genomischen Methoden an der Fusarium-Problematik von Weizen. Der Schadpilz Fusarium ist weltweit verbreitet und bei Landwirten gefürchtet, da er das Korn vergiftet. Die Wissenschaftler erforschen gemeinsam das Erbgut des Weizens, um Fusarium-resistente Sorten mit hohem Ertrag zu züchten. Der Preis wird den drei Kooperationspartnern zu je einem Drittel zuerkannt.

Ein weiterer Preis mit einer Dotierung von insgesamt 5.000 € geht zu gleichen Teilen an Herrn Dipl.-Ing. Michael Krappmann (FH Weihenstephan) und an seinen Kooperations partner Dr. Thomas Letzel (TUM) für die Entwicklung einer neuartigen Software auf modularer Basis zur Auswertung von Daten biologischer Proben mittels Massenspektrometrie. Mit einem Massenspektrometer misst man unter anderem Stoffwechselprodukte aus der Zelle. Bisher mussten Forscher die langen Messreihen hinterher aufwändig vergleichen – mit der neu entwickelten Software geht es ab sofort schneller: Das Programm automatisiert den erforderlichen Datenabgleich und lässt sich so einfach bedienen, dass jeder Wissenschaftler die Software selbstständig an seinen speziellen Auswertungsbedarf anpassen kann.

„Die doppelte Auszeichnung beweist nicht nur, dass wir am Wissenschaftszentrum Weihenstephan der TUM herausragende Nachwuchswissenschaftler haben. Sie zeigt gleichzeitig, wie gut die Kooperation zwischen Universität, Fachhochschule und staatlicher Ressortforschung hier am Standort Weihenstephan klappt“, freut sich WZW-Dekan Prof. Gerhard Wenzel.

Das Wissenschaftszentrum Weihenstephan (WZW) mit knapp 90 Professuren und rund 1.800 Mitarbeitern spannt in Forschung und Lehre die Verbindung von naturwissenschaftlichen Grundlagen zu anwendungsorientierten Themen in Ernährung, Landnutzung und Umwelt.

Derzeit werden 3.500 Studierende in sechs Studienfakultäten ausgebildet. Das WZW ist eine der zwölf Fakultäten der Technischen Universität München (TUM), die mit rund 420 Professorinnen und Professoren, 6.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (einschließlich Klinikum rechts der Isar) und 22.000 Studierenden eine der führenden Universitäten Deutschlands ist. Ihre Schwerpunktfelder sind die Ingenieurwissenschaften, Natur wissenschaften, Lebenswissenschaften, Medizin und Wirtschaftswissenschaften. Nach zahlreichen Auszeichnungen wurde sie 2006 vom Wissenschaftsrat und der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Exzellenzuniversität gewählt. Das weltweite Netzwerk der TUM umfasst auch eine Dependance in Singapur. Die TUM ist dem Leitbild einer unternehmerischen Universität verpflichtet.

Media Contact

Ursula Eschbach Technische Universität München

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