Schnellladen für Autos mit Gleich- und Wechselstrom

Diese benutzerfreundliche Ladelösung hat Siemens im Projekt „Modellregion Elektromobilität München – Drive eCharged“ mit BMW entwickelt. Ziel der Partner ist es, das Konzept zu einem internationalen Standard zu machen.

Verwendet wird bei diesem System der für AC-Laden genormte Stecker, der zusätzlich um das DC-Laden erweitert wurde. Ein genauso für AC- wie für DC-Laden geeignetes Elektroauto braucht dazu bisher zwei unterschiedliche Ladedosen. Jetzt stellten die Projektpartner den Prototypen des Ladesystems im Verkehrszentrum des Deutschen Museums in München vor.

Ladezeit und Reichweite sind wichtige Aspekte für die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen. Die Batterie muss häufiger geladen werden als ein Verbrennungsfahrzeug betankt wird, und das Laden dauert an einer normalen Steckdose mehrere Stunden. Ladezeiten unter einer halben Stunde und kürzer können mit der DC-Technologie erreicht werden. Da sich der notwendige Stromrichter im Gegensatz zum AC-Laden nicht mehr im Fahrzeug befindet, sondern in der Ladestation werden die Fahrzeuge leichter. Die dadurch erzielte höhere Reichweite und die kurze Ladezeit macht Elektroautos auch für Flottenbetreiber interessant. Dazu werden aber spezielle Ladesäulen benötigt.

Daher haben die Partner im Projekt „Drive eCharged“ einen benutzerfreundlichen Ansatz entwickelt, der mehrere Vorteile gegenüber den bisher vorhandenen Systemen hat: Bei dem neuen System passen sowohl der AC-Stecker als auch der DC-Stecker in dieselbe Ladedose am Fahrzeug. Außerdem wurde die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Ladestation für AC- und DC-Laden vereinheitlicht, sodass zukünftig auch Zusatzfunktionen wie Smart Charging oder bidirektionales Laden für beide Lösungen unterstützt werden können. Mittelfristig soll das DC-System ein Nachladen von 100 Kilometern Reichweite in nur 15 Minuten anbieten.

Im September 2011 wurde das System erfolgreich mit einer Siemens-Ladestation und einem BMW ActiveE erprobt. Siemens und BMW haben bereits Vorschläge für Normen zum DC-Laden bei der International Electrotechnical Commission IEC eingebracht und werden die Standardisierung weiter vorantreiben. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gefördert.

(IN 2011.10.5)

Media Contact

Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

Weitere Informationen:

http://www.siemens.de/innovation

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Chemischer Seiltrick auf molekularer Ebene

Mechanismusforschung hilft, wenn „Trial & Error“ versagt. In den meisten industriellen chemischen Reaktionen verbinden sich Katalysatoren mit den Ausgangsstoffen und begleiten sie über Zwischenstufen zum Produkt. Dieser Weg wird in…

Gefriergussverfahren – Eine Anleitung für komplex strukturierte Materialien

Gefriergussverfahren sind ein kostengünstiger Weg, um hochporöse Materialien mit hierarchischer Architektur, gerichteter Porosität und multifunktionalen inneren Oberflächen herzustellen. Gefriergegossene Materialien eignen sich für viele Anwendungen, von der Medizin bis zur…

Biomarker für Therapie-Erfolg bei Tumorerkrankung im Knochenmark identifiziert

Hochrangige klinische Studie zu CAR-T-Zelltherapie beim Multiplen Myelom. Die CAR-T-Zelltherapie hat sich als wirkungsvolle Behandlung verschiedener hämatologischer Krebserkrankungen etabliert. Doch nicht bei allen Erkrankten schlägt die Therapie gleich gut an….

Partner & Förderer