Hochschule Rosenheim intensiviert Forschungsprojekt zur Hagelabwehr

So lautet die Abkürzung des Projektnamens „ROsenheims meteorologische BEsonderheiten: Eine Regelungs-Technische Aufgabe“. Es knüpft an das Vorgängerprojekt RO-BERT an, das bereits 2008 vom Hagelforschungsverein in Auftrag gegeben worden. Ziel war, das Entstehen von Hagel durch den Einsatz eines „Hagelfliegers“ zu verhindern – mit Hilfe des von der Hochschule Rosenheim entwickelten Gerätes namens „RO-BERT“.

Dieses ist in der Lage, den Aufwind einer Gewitterwolke zu finden. So kann der Flugzeugpilot den richtigen Zeitpunkt ermitteln, das Silberjodid auszubringen, das die Ausbildung von extrem großen Hagelkörnen verhindern kann. Außerdem sammelt das Messdatenerfassungsgerät während des Fluges meteorologische Daten, registriert die in die Hagelzelle eingebrachte Silberjodidmenge und zeichnet die Position des Hagelabwehrflugzeuges auf. Alle gesammelten Informationen werden nach dem Flug mit Bodenradar-Daten des Deutschen Wetterdienstes kombiniert. Das Ergebnis ist eine visuelle Darstellung der Hagelzelle und des Flugweges.

Die Leitung des Fortsetzungsprojektes von Hochschulseite wird Professor Dr. Peter Zentgraf übernehmen, Leiter des Labors für Mess- und Regeltechnik. Projektbeteiligte sind die Produktionstechniker Martin Heigl und Peter Viehhauser, beide Mitarbeiter der Hochschule Rosenheim. 100.000 Euro sind vom Vorsitzenden des Hagelforschungsvereins und stellvertretenden Landrat Josef Huber grundsätzlich für die kommenden beiden Jahre in Aussicht gestellt worden.

„Im Zuge der weiteren Zusammenarbeit sollen die Aufzeichnungen und vor allem die Weiterleitung aus dem Flugzeug an einen zentralen Server automatisiert werden“ erklärt Dr. Zentgraf die anstehenden Aufgaben. Weiterhin sollen die Piloten in absehbarer Zeit Radarinformationen über Gewitterbildungen während der Einsatzflüge direkt ins Cockpit des Flugzeugs geliefert bekommen. „Damit wollen wir erreichen, dass die Daten nicht erst nach dem Flug, sondern während des Einsatzes zur Verfügung stehen“, so Dr. Zentgraf weiter. Dadurch werde der Pilot in die Lage versetzt, das Silberjodid effektiver einzusetzen.

Bürger können die Flugroute via Internet mitverfolgen und möglicherweise mit Hilfe einer WebCam live im Cockpit dabei sein.

Der Aufbau eines Netzes von selbstständigen Wettermessstationen soll das Projekt ergänzen. Deren Daten können, online erfasst und schnell ausgewertet, beim Einsatz der Hagelflieger helfen.

Media Contact

Regine Falk idw

Weitere Informationen:

http://www.fh-rosenheim.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neuartiges Material für nachhaltiges Bauen

Innovativer Werkstoff für eine energieeffiziente Architektur: Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) stellen in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature Communications ein polymerbasiertes Material mit besonderen Eigenschaften vor. Das…

Neues Antibiotikum gegen Erreger der Flussblindheit und Lymphatischen Filariose

Prof. Achim Hoerauf, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie des Universitätsklinikums Bonn (UKB), und seinem Team ist es in Kollaboration mit der Abteilung Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie…

Evolutionäre Genomik: Folgen biodiverser Fortpflanzungssysteme

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Einrichtung eines neuen Graduiertenkollegs (GRK) in der Biologie an der Universität Göttingen. Das GRK mit dem Titel „Evolutionary Genomics: Consequences of Biodiverse Reproductive Systems…

Partner & Förderer