Neues Medikament stoppt Demenz bei Mäusen

Labormaus: Hoffnung auf neue Medikamente (Foto: pixelio.de, Stephanie Hof)

Ein neues Medikament hat das Immunsystem des Gehirns bei Mäusen optimiert und somit das Entstehen einer Demenz verhindert. Forscher der Duke University http://duke.edu  wiesen Immunzellen nach, die begannen, die Nährstoffe im Gehirn anzugreifen, die ein Auslöser für die Krankheit sein könnten.

Abbau von Arginin

Anhand der neuen Forschungsergebnisse hoffen die Experten nun auf neue Ansätze in einem Bereich, in dem es bisher nicht gelungen ist, auch nur ein Medikament zur Verlangsamung des Krankheitsverlaufes zu entwickeln.

Mikroglia gilt als entscheidender Faktor bei der Entstehung der Krankheit. Normalerweise sind diese Zellen die ersten, die auf eine Infektion des Gehirns reagieren.

Manche Mikrogliazellen verändern sich so, dass sie die Aminosäure Arginin bereits in den Anfangsstadien der Krankheit abbauten. Als die Argininwerte sanken, schienen die Immunzellen das Immunsystem des Gehirns zu beeinträchtigen.

Bei Tests mit Mäusen wurde jetzt eine Chemikalie eingesetzt, die die Enzyme blockierte, was zu einem Abbau von Arginin führte.

Bessere Gedächtnistests

Im Zuge der Tierversuche stellten die Forscher fest, dass diese weniger charakteristische Symptome einer Demenz, wie etwa Ansammlungen von geschädigten Proteinen im Gehirn, aufwiesen. Sie schnitten auch bei Gedächtnistests besser ab.

Laut Matthew Kan, einem der Studienautoren, liegt damit nahe, dass ein Blockieren dieser lokalen Deprivation von Aminosäuren die Tiere zumindest vor Alzheimer schützen könnte.

„Wir gehen davon aus, dass diese Studie ganz neue Ansätze in der Alzheimerforschung ermöglichen kann“, ist Kan in einem BBC-Bericht zuversichtlich.

Die Forschungsergebnisse weisen jedoch nicht darauf hin, dass Argininpräparate eine Demenzerkrankung bekämpfen können. Diese Aminosäuren würden vom Körper trotzdem abgebaut.

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Michaela Monschein pressetext.redaktion

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