Neue Chiptechnologie für die Tropfen-basierte Mikrofluidik

Abb. 1: Basisplattform für Tropfen-basierte mikrofluidische Applikationen.<br>iba Heiligenstadt <br>

Die Herausforderungen beim breiten Einsatz von Tropfen-basierten Mikrofluid-systemen (MFS) für Multiparameter-Analysen oder für das Manipulieren von segmentierten Proben liegen in der Bereitstellung von Komponenten mit geeigneten funktionellen Oberflächen.

Diese müssen einerseits den Transport der segmentierten Proben (Kompartimente) gewährleisten, andererseits aber auch die Integration von Sensoren und Aktoren in ein solches Mikrosystem unterstützen. Die zumeist aus Polymeren gefertigten MFS als Kernkomponenten des fluidischen Systems weisen jedoch im Allgemeinen nicht die für das Manipulieren der meist wässrigen Kompartimente geeigneten Oberflächeneigenschaften auf.

Vielmehr ist es notwendig, die Oberflächen der Fluidkanäle so zu modifizieren, dass sie einen hohen Wasserkontaktwinkel aufweisen. Nur so ist beispielsweise das Generieren von wässrigen Kompartimenten in ein hydrophobes Separationsfluid möglich. Geeignete Wasserkontaktwinkel lassen sich mittels hydrophober Schichten erzeugen, wobei der Grad der Hydrophobizität und der Stabilität der Schicht die relevanten Qualitätsmerkmale darstellen.

Ein Ergebnis des vom BMWi (AiF über EFDS e.V.) geförderten Forschungsprojektes „DROPbased“ (Fkz. IGF-10/01) ist ein plasmabasiertes Beschichtungsverfahren, das ein langzeitstabiles Hydrophobisieren von Polymer-basierten mikrofluidischen Systemen ermöglicht. Die Stabilität der so erzeugten Schichten wurde anhand biologischer Applikationen mit einer ebenfalls im Rahmen des Projektes entwickelten mikrofluidischen Basisplattform nachgewiesen (s. Abb. 1).

Diese Basisplattform ermöglicht das reproduzierbare Erzeugen von Kompartimenten, deren sensitive Detektion sowie ein aktives und automatisiertes Zudosieren weiterer Fluide in die im Mikrokanal strömenden Kompartimente. Die MFS zur Separation, Detektion und Injektion (s. Abb. 2, Patent erteilt) wurden im Projekt umfassend untersucht und ermöglichen eine stabile Prozessführung.

Die im Rahmen des Projektes erzeugte Datenbasis liefert für zukünftige Projekte wichtige Informationen und ermöglicht ein problemloses Übertragen fluidischer Parameter auf das Bearbeiten neuer Fragestellungen. Aufgrund seiner Flexibilität, Langzeitstabilität und Reproduzierbarkeit ist die Technologie für Anwendungen im Life Science Bereich hervorragend geeignet.

Projektpartner waren das Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik in Braunschweig(IST) und das Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik e.V. (iba) in Heilbad Heiligenstadt.

Media Contact

Sebastian Kaufhold idw

Weitere Informationen:

http://www.iba-heiligenstadt.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer