Leipziger Konsortium entwickelt Wirkstoffplattform zur Therapie chronisch-entzündlicher Erkrankungen

Chronisch-entzündliche Erkrankungen insbesondere der Atemwege beeinträchtigen die Lebensqualität der Betroffenen oftmals sehr stark und stellen zudem eine erhebliche Belastung für das Gesundheitssystem dar. Weltweit leiden ungefähr 300 Millionen Menschen an Asthma, 600 Millionen an chronischer Lungenentzündung (COPD) und bis zu 30 Prozent der Bevölkerung leiden an allergischer Rhinitis.

Ebenfalls weit verbreitet sind chronisch-entzündliche Erkrankungen des Darms (z. B. Colitis ulcerosa) und der Gelenke (z. B. rheumatoide Arthritis). Eine zentrale Säule der verschiedenen Therapiestrategien sind Glucocorticoide, die jedoch mit einer Reihe von Nebenwirkungen behaftet sind.

Gemeinsam erforschen und entwickeln die Nuvo Research GmbH, das Fraunhofer IZI und das TRM der Universität Leipzig eine innovative Wirkstoffplattform, anhand derer neue Medikamente für verschiedene chronisch-entzündliche Erkrankungen schneller entwickelt werden können. Basis dafür ist ein niedrigmolekularer Wirkstoff, der das Immunsystem moduliert und Entzündungsprozesse mit weitaus weniger Nebenwirkungen reguliert.

»Das Projekt ist die logische Konsequenz aus den Ergebnissen, die wir im Rahmen präklinischer und klinischer Studien in den vergangenen Jahren gemeinsam mit dem Fraunhofer IZI und der Universität Leipzig durchgeführt haben« berichtet Thomas Isensee, Geschäftsführer der Nuvo Research GmbH, und spielt dabei auf zwei erfolgreiche Projekte aus der Vergangenheit an, bei dem Wirksamkeit und Sicherheit des Basis-Wirkstoffs bereits erfolgreich evaluiert wurden. Dr. Franziska Lange, Arbeitsgruppenleiterin am Fraunhofer IZI, freut sich ebenfalls auf die weitere Zusammenarbeit: »Unser Ziel für die kommenden zwei Jahre ist es, den Wirkstoff mit neuen Formulierungen zu optimieren und dessen Einsatz auf weitere Indikationen auszudehnen.«

Das Projekt mit einem Gesamtvolumen von 6,3 Millionen Euro wird über die Sächsische Aufbaubank mit insgesamt 4,4 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Freistaates Sachsen gefördert.

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