Eine Gruppe sehr entlegener antarktischer Inseln ist von Wissenschaftlern als neuer "Biodiversitäts-Hotspot" identifiziert worden. South Orkney weise sogar eine höhere Zahl an See- und Landtierarten auf als die bekannten Galapagos-Inseln, berichtet das britisch-deutsche Forscherteam in der jüngsten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Journal of Biogeography. Für die Forscher bedeutet das auch, dass eine Änderung des Klimas schlimme Folgen für die dortige Artenvielfalt nach sich ziehen kann.
Insgesamt konnte das Forscherteam des British Antarctic Survey (BAS) mehr als 1.200 Spezies beschreiben. Ein Drittel davon wurde nicht in dieser Region vermutet. Zusätzlich konnten sie fünf neue Arten entdecken. Für die Dokumentation hatten die Forscher unter anderem Meereslebewesen aus bis zu 1.500 Metern Tiefe geborgen und zudem zahlreiche Tauchgänge in küstennahen Gewässern durchgeführt.
"Die Entdeckungen zeigen ziemlich deutlich, dass der traditionelle Gedanke, dass es vom Äquator zu den Polen eine immer geringere Biodiversität gibt, ausgedient hat", so Forschungsleiter David Barnes vom BAS. Die nun vorliegende Studie sei die erste Untersuchung der Artenvielfalt in einer Polarregion.
Vorhergehende Studien haben gezeigt, dass die Gewässer um den antarktischen Kontinent eine Vielzahl von tierischem Plankton und Larven beheimatet und dass die Tiefsee in den südlichen Meeren ebenso reich ist. Doch diese Untersuchung hat auch alle Landlebewesen der Inseln umfasst. So konnten die Wissenschaftler zum Beispiel zahlreiche Insekten entdecken.
"Wenn die Meeres- und die Lufttemperatur ansteigen, werden zahlreiche temperierte Arten Richtung Pol wandern und antarktische Arten werden noch weiter südlich in die noch kälteren Regionen wandern", so Barnes. "Die South Orkney Inseln sind damit ein Gebiet, in dem man die Möglichkeit hat, dieses Kommen und Gehen genau unter die Lupe zu nehmen."
Die South Orkney Islands - mit einer Landfläche von knapp 620 Quadratkilometern - liegen etwa auf halbem Weg zwischen South Georgia und der Antarktischen Halbinsel. Aufgrund der geografischen Position jenseits des 60. Breitengrades gehören die Inseln zu einem durch den Antarktisvertrag geschütztem Gebiet. Die Inselgruppe hebt sich schroff und zerklüftet aus dem Südpolarmeer, fast alle Berge sind vergletschert und bieten damit eine höchst eindrucksvolle Kulisse. Die beiden größten Inseln sind Coronation und Laurie. Die höchste Erhebung liegt im Bergland von Coronation und ragt bis rund 2.200 Meter empor.
Die gesamte Inselgruppe ist im Südwinter durch den die Antarktis umgebenen Packeisgürtel eingeschlossen und mit dem antarktischen Kontinent verbunden. Das Wetter im Frühjahr und Sommer ist oft unbeständig, trüb und neblig. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt minus fünf Grad, von November bis April gibt es nur geringe Temperaturschwankungen, im Winter hingegen sind die Schwankungen größer.
Wolfgang Weitlaner | pressetext.austria
Weitere Informationen:
http://www.bas.ac.uk
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