Blütenpflanzen: Weltherrschaft dank Blattadern

Blütenpflanzen (auch als „Bedecktsamer“ bezeichnet) dominieren heute die meisten Ökosysteme und sind zugleich die am weitesten verbreitete Gruppe der Pflanzen. Das Geheimnis für ihren durchschlagenden Erfolg dürften die perfekte Hydraulik ihrer Blätter sein, kommen US-amerikanische und australische Forscher in der Zeitschrift „Ecology Letters“ zum Schluss. Sie konnten durch physiologische Untersuchungen zeigen, dass die Blütenpflanzen-Blätter durch bessere Veräderung ihre Photosynthese optimiert haben.

Die Frage nach der entscheidenden evolutionären Ursache der weltweiten Verbreitung von Blütenpflanzen bereitete bereits Charles Darwin Kopfzerbrechen. „Ein Grund dafür ist die relativ hohe photosynthetische Fähigkeit ihrer Blätter. Es war jedoch bisher ein Rätsel, wie und wann sich diese Fähigkeit entwickelte“, sagt Studienleiter Tim Brodribb von Universität Tasmanien http://www.utas.edu.au . Diesen Grund glauben die Forscher in der hohen Dichte der Blattadern gefunden zu haben, die mit hydraulischen Modellen der Photosynthese kombiniert wurden. So gelang die Rekonstruktion der Blütenpflanzen-Evolution.

Auch für den Menschen wichtig

Der Wassertransport der Pflanzenblätter ist eng mit ihrer Fähigkeit zur Photosynthese verbunden – besonders bei relativ niedrigem CO2-Gehalt der Atmosphäre, wie er etwa auch aktuell zu beobachten ist. Wird diese Hydraulik optimiert, stärkt das die Photosynthese, was im Wettkampf der Evolution ein entscheidender Vorteil ist. „Ohne ihrem verbesserten hydraulischen System würde die Blattphotosynthese zweimal niedriger sein“, so die Forscher.

Der Evolutionsschritt der dichten Blattadern gelang den Blütenpflanzen vor rund 140 bis 100 Mio. Jahren. Er bedeutete einen wichtigen Stimulus der Produktivität in der Kreidezeit und half den Pflanzen dabei, ihre wichtige Rolle für Biologie und Atmosphäre einzunehmen, erklären die Forscher. „Erst durch ihre Hydraulik wurden die Blütenpflanzen derart produktiv und ermöglichten in Folge die heutige Biologie wie auch die menschliche Zivilisation.“

Abstract des Originalartikels unter http://www3.interscience.wiley.com/journal/123193748/abstract?CRETRY=1&SRETRY=0

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Johannes Pernsteiner pressetext.austria

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