Genetischer Schalter heizt Zelltod-Progamm an

Gen lässt durch Aktivierung mit Retinsäure Leukämiezellen absterben

Krebsforscher der Dartmouth Medical School haben ein Gen identifiziert, das Leukämiezellen absterben lässt. Der neue genetische Schalter initiiert ein Programm, das gewisse Leukämiezellen und möglicherweise auch andere Tumorzellen zerstört. Die Studie wurde in der aktuellen Ausgabe von Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) publiziert.

Das Gen wird durch die Behandlung mit einem Vitamin-A-Derivat, der Retinsäure, wie sie in der Krebstherapie und zur Prävention eingesetzt wird, aktiviert. Retinsäure verursacht eine Remission einer seltenen, aber tödlichen Form der Leukämie, der so genannten akuten Promyelozytenleukämie. Remission bedeutet, dass längere Zeit keine Symptome nachgewiesen werden können. Bei dieser Leukämieform besteht ein ungewöhnlicher genetischer Defekt, der den Rezeptor für Retinsäure neu arrangiert. Kennzeichen dafür ist die Schwächung des abnormen Rezeptors, der infolge auch die Erkrankung auslöst.

Forscher, die den Retinsäure-Übertragungsweg untersuchten, entdeckten nun ein Gen, das diesen abnormen Rezeptor schwächt und den Zelltod induziert. Wird Das Gen namens UBE1L in Leukämiezellen eingeschleust, ahmt es die Wirkung von Retinsäure nach und tötet Leukämiezellen ab. „Wir haben ein potenzielles pharmakologisches Ziel entdeckt, das den programmierten Zelltod bei Leukämie signalisiert“, erklärten die Autoren. „Der Mechanismus, der das Zelltod-Programm auslöst, ebnet den Weg für die Entwicklung neuer Medikamente gegen Krebs“, so der Forschungsleiter der Abteilung für Pharmakologie und Toxikologie Ethan Dmitrovsky.

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer