Frosch-Virus tötet Millionen von Lurchen

Massensterben von Amphibien in Großbritannien

Ein Massensterben von Fröschen melden die britischen Umweltbehörden, heute, Montag. Wissenschaftler sind sich sicher, dass die Krankheit, die in der Zwischenzeit Millionen Froschlurche das Leben gekostet hat, durch ein Virus hervorgerufen wurden. Die Krankheit, die nach Angaben des Froglife Trust in Südost-England begann, habe bereits die Grenze von Schottland überschritten.

Das Virus, das die Gliedmaßen der Tiere verstümmelt, ist, so der Direktor des Froglife Trust Tom Langton, schlimmer als Myxomatosis, einer Pest, die die Hasenpopulation vernichtet hat. „Das Sterben der Frösche geht langsam vor sich. Das Virus führt zu hämmorhagischen Blutungen und einer Verdünnung der Haut. Die Tiere sterben dann einen qualvollen Tod“, so der Wissenschaftler. Das britische BBC-Wildlife Magazine, das gemeinsam mit der Froglife Organisation und dem Institut für Zoologie an dem Forschungsbericht arbeitet, hat mehr als 62.000 tote Amphibien untersucht. Als Ursache für die Erkrankung vermuten die Forscher im Import von Goldfischen.

Bis vor 20 Jahren kamen die meisten Goldfische aus Italien. In der Zwischenzeit sind die USA und Israel die Hauptimportländer für die Zierfische. Ochsenfrösche bedrohen vor allem in den USA die Goldfischzucht und werden dort mit Gewehren erschossen. „Teile der Frösche könnten dann von den Fischen gefressen worden sein. Möglicherweise sind die Viren mit den Goldfischen nach Großbritannien gekommen sein“, so Langton. Es sei aber eine komplexe Situation, die erst genau erforscht werden müsse, räumt der Wissenschaftler ein. Dazu fehle es jedoch am nötigen Geld. Mitverantwortlich sei aber auch Änderungen im Wetter und möglicherweise Inzucht von Tieren im innerurbanen Bereich, glaubt der Forscher.

Die Wissenschaftler sind davon überzeugt, dass die Frösche eine wichtige Rolle in der Ökologie spielen. Die ersten Fälle der seltenen Frosch-Krankheit wurden bereits Ende der 80-er Jahre aus London gemeldet.

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Wolfgang Weitlaner pte.monitor

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