Das Gen App beim Down-Syndrom entscheidend

Forscher der Stanford University gehen davon aus, dass sie die mögliche Ursache für die geistige Beeinträchtigung beim Down-Syndrom identifiziert haben. Das Team um den Neurowissenschaftler William Mobley fand mit App ein Gen, das wenn es zuviel erzeugt wird, dazu führen kann, dass manche Gehirnzellen nicht mehr richtig arbeiten. In einem nächsten Schritt gelte es, den Mechanismus hinter diesem Prozess zu erforschen. In der Folge sollte es möglich sein einen Weg zu finden, die Expression dieses Gens soweit zu reduzieren, dass der geistige Verfall gestoppt oder sogar rückgängig gemacht werden kann. Die Ergebnisse der Studie wurden in dem Fachmagazin Neuron veröffentlicht.

Menschen mit Down-Syndrom verfügen über drei Kopien des Chromosoms 21 anstelle der normalen zwei. Viele der Betroffenen erkranken bis zum Alter von vierzig Jahren an einer Demenz, ähnlich der früh einsetzenden Form von Alzheimer. Bei beiden Erkrankungen werden die Neuronen, die für Lernen, Gedächtnis und Aufmerksamkeit verantwortlich sind, verkümmern und sterben schließlich ab. Laut Mobley sollten genau diese Neuronen und ihre Schädigung erforscht werden. Bei Untersuchungen an Mäusemodellen zeigte sich, dass Tiere mit drei Kopien des Gens App, das sich auf dem Chromosom 21 befindet, über größere Neuronen verfügten als Nager mit nur zwei Kopien dieses Gens. Der Wissenschaftler geht davon aus, dass App den Zelltod durch die Unterbrechung der notwendigen Signalübertragung zwischen den Zellen verursacht.

Obwohl bekannt sei, dass eine Mutation dieses Gens auf für ein frühes Einsetzen von Alzheimer verantwortlich ist, scheinen drei Kopien dieses Gens eine schädliche Wirkung auf das Gehirn zu haben. „Alle diese Gene befinden sich auf dem Chromosom 21 und unzweifelhaft tragen sie alle in irgendeiner Form zu den Veränderungen bei, die bei Menschen mit Down-Syndrom zu beobachten sind. Die Herausforderung besteht darin, spezifische Abweichungen mit spezifischen Genen in Verbindung zu bringen.“

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ein Herz so groß wie ein Stecknadelkopf

Uni Osnabrück untersucht Herzklappen von Fruchtfliegen… Gerade einmal zweieinhalb Millimeter messen die Fruchtfliegen (Drosophila melanogaster), an denen die Arbeitsgruppe der Zoologie und Entwicklungsbiologie der Uni Osnabrück forscht. Für die Untersuchung…

Waldinventur per Drohne und KI

Im Kampf gegen den Klimawandel sind Mangroven wichtige Verbündete; sie speichern bis zu fünfmal mehr Treibhausgase als andere Bäume. Dank einer von Forschenden aus Mitgliedseinrichtungen der U Bremen Research Alliance…

Beschichtungsverfahren der Zukunft

LZH und Cutting Edge Coatings auf der Optatec… Auf der Optatec 2024 zeigen das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) und die Cutting Edge Coatings GmbH (CEC) neue Möglichkeiten der Beschichtungsverfahren…

Partner & Förderer