Das Klima bestimmt Form und Größe der Blätter

Europa ist der Kontinent der mittelgroßen Blätter. Ganz kleine oder sehr große Blätter gibt es hier kaum. Zwei Tübinger Forscher konnten jetzt für Europa die Zusammenhänge zwischen dem Klima und der Größe und Form der Blätter belegen.
Darüber berichtet NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND in der November-Ausgabe (EVT 21.10.2005). 60 bis 80 Prozent des Laubs sind in Europa weder besonders groß noch besonders klein. Große Blätter gibt es vor allem im kontinentalen Klima des Ostens, kleine Blätter am häufigsten im Mittelmeerraum. Das ist auch das Gebiet der schmalen Blätter wie etwa des Lorbeerbaums. Im Norden und Osten fehlt dieser Typus fast gänzlich, hier sind vor allem breite Formen verbreitet. Einen alleinigen Grund für den Zusammenhang von Klima und Blattform konnten die Tübinger Forscher allerdings nicht finden. Ein Vorteil großer Blätter in kühlen Regionen besteht aber darin, dass sie das wenige Sonnenlicht besser zur Photosynthese nutzen können als kleine Blätter.

Ob Blätter glatt oder gezahnt sind, scheint vor allem von der durchschnittlichen Jahrestemperatur abzuhängen. Je kälter eine Region, desto mehr gezackte Blätter gibt es. In den Tropen findet sich dagegen fast nur glattes Laub.

Durch den nun bestätigten, weltweit geltenden Zusammenhang zwischen Blattform und Klima können Paläobotaniker anhand von Blattfossilien präzise Rückschlüsse auf das einstige Klima in der Fundregion ziehen.

Media Contact

Sandra Pickert presseportal

Weitere Informationen:

http://www.nationalgeographic.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer